F. Scott Fitzgerald ließ sich während seines Aufenthalts in Louisville zu seinem Roman „ The Great Gatsby“ inspirieren. Noch heute, 100 Jahre nach der Veröffentlichung des Romans, findet man in der größten Stadt Kentuckys Orte, an denen man den Glanz der 1920er Jahre spüren kann.
W ährend des Ersten Weltkrieges war F. Scott Fitzgerald im Camp Taylor in Louisville stationiert. Wie viele junge Männer seiner Zeit liebte er Bourbon und edle Zigarren und besuchte regelmäßig das Seelbach Hotel in Downtown Louisville. Das elegante Hotel und seine Gäste beeindruckten Fitzgerald – und inspirierten ihn. Wenige Jahre später, am 10. April 1925, veröffentlichte er seinen berühmten Roman The Great Gatsby, und einige der romantischsten und nostalgischsten Szenen des Buches spielen in Louisville – unter anderem die opulente Hochzeit von Tom und Daisy Buchanan. Viele dieser Szenen sind im Roman so detailliert beschrieben, als würde der Leser ein Foto betrachten. Und obwohl sich Louisville seit Fitzgeralds Zeit verändert hat, gibt es noch immer Orte, an denen der Glamour der Roaring Twenties spürbar ist. Wer Fitzgeralds Louisville – Gatsbys Louisville – erleben möchte, sollte diese Orte besuchen:
Das Seelbach Hotel
Das bekannteste Gatsby- Ziel für literaturaffine Touristen in Louisville ist das Seelbach Hotel. Das luxuriöse Grandhotel wurde 1905 eröffnet und hat bis heute seine prachtvolle Eleganz bewahrt. In den 1920er-Jahren war es zudem ein Treffpunkt berüchtigter Gangster wie Al Capone. Der Grand Ballroom des Hotels diente als Inspiration für Tom und Daisys Hochzeit im Roman.
Tipps: Das Hotel bietet kostenlose historische Führungen durch das Haus an. Besichtigt werden der Ballsaal, der Oakroom und der Rathskeller, in dem Fitzgerald gerne tanzte.
Whiskey Row
In der Innenstadt von Louisville ist ein guter Bourbon nie weit entfernt. Fitzgerald selbst war einem Drink nie abgeneigt und dürfte oft durch die heutige Whiskey Row spaziert sein und Bourbon von traditionsreichen Destillerien wie Kentucky Peerless oder Old Forester genossen haben. Heute ist Whiskey Row ein ganzer Bourbon-Distrikt.
Tipp: Für ein echtes Prohibitions-Feeling lohnt sich die Speakeasy Tasting Experience bei Evan Williams oder eine Tour durch die Old Forester Distillery – die einzige Brennerei, die Bourbon sowohl vor, während als auch nach der Prohibition legal verkaufte.
Union Station
Das einstige Camp Taylor existiert nicht mehr. Aber Union Station, Louisvilles Bahnhof und auch Fitzgeralds Ankunftspunkt in der Stadt, kann noch heute bestaunt werden. Das imposante Gebäude im romanischen Stil wurde 1891 eröffnet und war einst der größte Bahnhof im Süden der USA. In den 1920er-Jahren verkehrten hier täglich 58 Züge.
Foto: Steve Grider Foto: Steve Grider
Tipp: Heute beherbergt das Gebäude die Transit Authority of River City. Besucher können es montags bis freitags zwischen 8 und 17 Uhr kostenlos besichtigen.
Churchill Downs & Kentucky Derby
Das Kentucky Derby ist seit jeher ein gesellschaftliches Großereignis. Daisys Familie hätte sich diese Veranstaltung, bei der Herren im edlen Zwirn und Damen mit Hut auf der Tribüne sitzen und auf die Galopper wetten, nicht entgehen lassen. Das Kentucky Derby Museum bietet Führungen über die Rennbahn sowie eine Multimediashow über das berühmteste Pferderennen der Welt.
Tipp: Während der Rennsaison finden regelmäßig Veranstaltungen mit Dresscode statt – darunter Twilight Thursday mit Food Trucks und vergünstigten Drinks oder Downs After Dark mit Abendrennen.
Essen & Trinken im Stil der 20er-Jahre
Ein Tag in Fitzgeralds Louisville beginnt am besten im Seelbach Hotel, wo man im Gatsby’ s on Fourth frühstücken oder in der Old Seelbach Bar einen Prohibitions-Cocktail bestellen kann. Für französische Küche mit nostalgischem Flair lohnt sich das Bistro Le Relais; Jeff Ruby’ s Steakhouse( siehe Foto) glänzt mit Art-déco-Ambiente. In der Whiskey Row erinnert das Steakhouse Repeal mit seinem Barrel Room an die Prohibition und bietet eine exquisite Auswahl an Spirituosen. Für klassische Cocktails sind Darling’ s, The Champagnery oder Nouvelle Bar & Bottle einen Besuch wert.
Tipp: Die Hell or High Water Bar bietet ein authentisches Speakeasy-Erlebnis mit Live-Jazz am Mittwochabend.
Foto: Steve Grider
Eine Fahrt mit der „ Belle of Louisville“
Die „ Belle of Louisville“ ist das letzte erhaltene Dampfschiff aus der Zeit der amerikanischen Packet Boats. Seit 1914 kreuzt sie auf den Binnengewässern der USA und hat seitdem mehr als zwölf Millionen Passagiere befördert. Heute gibt es verschiedene Themenfahrten, darunter historische Touren, Prohibition Cruises oder entspannte Sonnenuntergangs- und Mondscheinfahrten.
Tipp: Im Maschinenraum lässt sich noch die Original-Technik aus Fitzgeralds Zeit bestaunen.
Mehr zu den Events rund um das Gatsby- Jubiläum und das Seelbach Hotel gibt es hier.