The Voyager 03.10.2024 | Page 18

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MEIN REISETAGEBUCH Ein Abenteuer in unberührter Natur

Drei Wochen Roadtrip durch Neuseelands Südinsel sind Balsam für die Seele : Atemberaubende Natur , türkisblaues Wasser und gastfreundliche Einwohner machen dieses wunderschöne Land so besonders .

Text und Fotos : Julia Schuster

U nsere Reise nach Neuseeland begann mit einem aufregenden Flug inklusive Stopover in Peking – dazu aber ein anderes Mal mehr . Insgesamt waren wir fast 24 Stunden unterwegs – eine lange Reise , doch als wir endlich in Christchurch auf der Südinsel Neuseelands landeten , wussten wir , dass es sich lohnen würde . Diese knapp drei Wochen auf der Südinsel sollten uns

„ Die lange Anreise würde ich immer wieder in Kauf nehmen – man wird mit einem ganz besonderen Abenteuer belohnt .“

Julia Schuster , Projektmanagerin nicht nur landschaftlich , sondern auch emotional in ihren Bann ziehen .

Von Christchurch aus starteten wir unsere Entdeckungstour und wurden direkt von der Ruhe und Gelassenheit der Neuseeländer willkommen geheißen . Die Stadt , die noch immer Spuren des schweren Erdbebens von 2011 trägt , zeigt eine beeindruckende Mischung aus Wiederaufbau und altem Charme . Nach einem kurzen Aufenthalt machten wir uns mit unserem Mietwagen auf den Weg . Das Autofahren in Neuseeland war eine Erfahrung für sich – dazu später mehr .

� Auf jeden Einwohner Neuseelands kommen laut Statistik fünf Schafe .

� Der berühmte Crack Willow Tree im Lake Wanaka – vor seiner Beschädigung durch Vandalen im Jahr 2020 .

Unsere Route führte uns an all die magischen Orte , die man in den Bildbänden über Neuseeland bewundert . Wir durchquerten die Weiten der Canterbury Plains , die von schneebedeckten Gipfeln eingerahmt werden , erkundeten die atemberaubenden Fjorde des Fiordland Nationalparks und genossen die goldenen Strände des Abel Tasman Nationalparks . Jede Landschaft schien schöner als die andere , und wir fühlten uns wie in einer anderen Welt . Städte wie Dunedin oder Timaru beeindruckten uns mit ihrer Architektur der vorletzten Jahrhundertwende und ihren Bakerys , wo wir neben einem leckeren Frühstück und dem besten Flat White ( das ist im Prinzip ein stärkerer Cappuccino ) oft nette Begegnungen mit Einheimischen hatten , die uns mit Reisetipps versorgten .

Ein absolutes Highlight unserer Reise war der Milford Sound . Eingebettet in dramatische Felswände und tiefe , von Regenwäldern überzogene Täler , schien dieser Ort fast unwirklich . Eine Bootstour brachte uns direkt an tosende Wasserfälle heran , die aus Hunderten von Metern in die Tiefe stürzten . Der Moment , als wir die Stille des Sounds erlebten , umgeben von der rohen Natur , war unvergesslich . Diese Ruhe , die nur durch das gelegentliche Rufen eines Vogels oder das Plätschern des Wassers unterbrochen wurde , ist etwas , das wir noch lange in Erinnerung behalten werden .

Unsere Reise endete schließlich in Wellington , der charmanten

� Street Food Market in Christchurch .

Hauptstadt am anderen Ende der Insel . Hier genossen wir noch einmal das urbane Flair , beobachteten das bunte Treiben am Hafen und besuchten das beeindruckende Museum Te Papa ( der Eintritt ist kostenlos !), bevor wir den langen Rückflug antraten . Diese Reise hat uns tief bewegt , und ich bin sicher , dass wir irgendwann zurückkehren werden , um noch mehr von diesem faszinierenden Land zu entdecken . Die Nordinsel haben wir in der Zwischenzeit auch schon bereist .

5 Dinge , die ich gelernt habe

1

Straßenverkehr in Neuseeland Das Fahren in Neuseeland erfordert Konzentration und Ruhe – nicht nur wegen des Linksverkehrs . Viele Straßen sind schmal und kurvenreich , vor allem in ländlichen Gebieten . Der Verkehr ist insgesamt entspannt , und die Neuseeländer fahren geduldig . Doch sollte man sich Zeit nehmen und vorausschauend fahren , da es oft keine Leitplanken oder große Abgrenzungen gibt .

2

Natur hautnah erleben Neuseeland ist ein Paradies für Outdoor-Liebhaber . Wanderwege sind überall und gut ausgeschildert , von kurzen Spaziergängen bis zu mehrtägigen Trekkingtouren . Doch das Wetter kann schnell umschlagen . Eine gute Ausrüstung , besonders wetterfeste Kleidung , ist unerlässlich . Vor allem im Fjordland kann es plötzlich regnen , und die Temperaturen schwanken stark .

3

Das Preisniveau Neuseeland ist kein günstiges Reiseziel . Essen , Unterkünfte und Ausflüge sind teurer als in vielen anderen Ländern . Doch die Qualität ist oft hervorragend , besonders wenn es um frische , regionale Produkte geht . Besonders angetan waren wir von den Fischgerichten und den Weinen , die uns die Region servierte .

4

Herzlichkeit der Menschen Die Neuseeländer , oder „ Kiwis “, wie sie sich selbst nennen , sind

unglaublich freundlich und hilfsbereit . Egal , wo wir hinkamen , wir wurden mit einem Lächeln empfangen . Besonders in den kleineren Ortschaften spürten wir diese Offenheit . Die Kiwis sind stolz auf ihr Land und teilen es gerne mit Besuchern .

5

Zeit für Entschleunigung Neuseeland zwingt einen förmlich dazu , einen Gang runterzuschalten . Die weiten , oft menschenleeren Landschaften und die langsame Lebensweise in vielen Orten laden dazu ein , sich Zeit zu nehmen , um die Umgebung wirklich aufzusaugen . Es lohnt sich , nicht jede Minute zu verplanen , sondern einfach mal innezuhalten und die Schönheit des Augenblicks zu genießen .