DETOUR DESTINATIONS Orte, die( noch) nicht jeder kennt
Abseits bekannter Routen warten Reiseerlebnisse, die nicht inszeniert, sondern echt sind. Immer mehr Urlauber entdecken diese besonderen Orte für sich – und finden dort Ruhe, Begegnung und Inspiration.
R eisen jenseits des Mainstreams gehört zu den wichtigsten Reisetrends 2025. Laut Condé Nast Traveler gewinnen sogenannte „ Detour Destinations“ zunehmend an Bedeutung – Orte, die abseits ausgetretener Pfade liegen und statt touristischer Inszenierung echte Erlebnisse bieten. Gefragt sind Authentizität, Nachhaltigkeit und das Gefühl, etwas Ursprüngliches entdeckt zu haben. Reisende suchen bewusst nach Alternativen zu überfüllten Hotspots und entscheiden sich für Destinationen, die Raum für Entschleunigung, Begegnung und besondere Momente lassen. Ob eine karibische Insel, die sich dem Massentourismus entzieht, ein abgeschiedenes Naturreservat in Island oder unser wenig bereistes Nachbarland – die folgenden Beispiele zeigen, wie faszinierend das Reisen abseits bekannter Routen sein kann.
TOBAGO
Karibikinsel abseits des Mainstreams
Während viele Karibikinseln längst vom Massentourismus geprägt sind, gilt Tobago noch immer als echter Geheimtipp. Ursprünglich, authentisch und mit einer beeindruckenden natürlichen Vielfalt verkörpert die Insel ein Reiseziel, das abseits der bekannten karibischen( Kreuzfahrt-) Routen liegt und Reisenden einzigartige, unverfälschte Erlebnisse bietet. Statt All-inclusive-Hochburgen erwarten Besucher auf Tobago unberührte Regenwälder, einsame Buchten, herzliche Begegnungen mit Locals, und kulturelle Highlights wie der farbenfrohe Tobago Carnival. Als alternative Karnevalserfahrung ist er weniger überlaufen als der berühmte Karneval in Trinidad, aber nicht weniger lebendig. Wer auf der Suche nach der ursprünglichen Karibik ist, findet sie auf Tobago.
HORNSTRANDIR
Wo die Wildnis sich selbst gehört
Im entlegenen Nordwesten Islands liegt das Naturreservat Hornstrandir: Ein Ort, der zeigt, wie Natur aussieht, wenn der Mensch sich zurückzieht. Denn seit 1950 ist diese Region unbewohnt. Es gibt keine Straßen, keine Hotels, keine Siedlungen, keine Infrastruktur, keine markierten Wanderwege – nur tiefe Fjorde, blühende Wiesen, Weite, Wind und absolute Stille. Polarfüchse streifen durchs hohe Gras, tausende Seevögel nisten an steilen Klippen und zwischen Himmel und Meer liegt nichts als unberührte Wildnis. Hornstrandir steht unter strengem Schutz und ist ausschließlich von Mitte Juni bis Mitte September per Boot zugänglich. Ausflüge wie ein- oder mehrtägige Trekkingtouren für trittsichere und ausdauernde Wanderer in das Naturreservat vermittelt zum Beispiel der auf Island-Urlaube spezialisierte Reiseveranstalter Katla Travel.
WILDERNESS MOKETE
Abgeschiedenheit trifft auf Artenreichtum in Botswana
Die Mababe-Ebene im Nordosten Botswanas gehört zu den letzten kaum erschlossenen Safari-Regionen Afrikas und ist für Gäste des Wilderness Mokete Camps, das 2024 mit neun Zeltsuiten eröffnet hat, ausschließlich per Helikopter erreichbar. Nur wenige Reisende haben bislang den Weg hierher gefunden – und diejenigen, die das Privileg haben, landen in einer Landschaft, die von weiten Savannen, saisonalen Sümpfen und einer außergewöhnlich hohen Dichte an Wildtieren geprägt ist. Direkt am Camp ziehen Afrikas größte Büffelherden vorbei, oft zwischen 1.000 und 3.000 Tieren. Schon beim Anflug bieten sich spektakuläre Blicke auf die Herden, die in der Trockenzeit das fruchtbare Sumpfgebiet aufsuchen. Anderen Safari-Gästen begegnen Reisende hier nicht. Stattdessen erleben Entdecker Abgeschiedenheit und intensive Tierbegegnungen in unberührter Wildnis: Löwen jagen hier – anders als üblich – häufig auch tagsüber und erlegen Büffel, während Clans von Hyänen mit bis zu 60 Tieren um die Beute konkurrieren. Der Name Mokete bedeutet „ Fest” auf Setswana und treffender lässt sich die Fülle an Wildtieren in dieser abgelegenen Region Afrikas kaum beschreiben.
LUXEMBURG
Mehr als Banken und Tanken
Luxemburg ist fast jedem ein Begriff, wirklich bereist haben das Großherzogtum nur wenige. Dabei hat das kleine Land jenseits der Mosel überraschend viel zu bieten und das ganz ohne touristischen Trubel. Luxemburg-Stadt beeindruckt mit ihrer dramatisch auf den Fels gebauten Altstadt. Abseits davon warten Naturwunder wie die Region Müllerthal mit engen Schluchten und bizarren Gesteinsformationen oder das mäandernde Tal der Obersauer mit tiefgrünen Wäldern und beeindruckenden Ausblicken. Mittelalterliche Burgen wie in Vianden oder Bourscheid, malerische Dörfer wie Esch-sur-Sûre und historische Orte wie Echternach oder Clervaux laden zum Erkunden ein. Wander- und Radwege durch entspannte Landschaften locken Outdoorfans. Gleichzeitig überzeugt Luxemburg mit einem nachhaltigen Tourismuskonzept und kurzen Wegen zwischen Stadt und Land. Eine perfekte“ Detour Destination” für alle, die internationales Flair, authentische Kultur und ländliche Natur suchen.
NORTH CAROLINA
Geheimtipp zwischen Küste und Bergen
Auch North Carolina gehört zu den US-Bundesstaaten, die viele nicht auf dem Radar haben und genau das macht ihn so besonders. Zwischen Atlantikküste und Appalachen bietet die Region spektakuläre Natur, charmante Städte und echten Südstaaten-Flair. Outdoor-Fans zieht es auf den Blue Ridge Parkway mit seinen Panorama-Ausblicken und in den Great Smoky Mountains Nationalpark. Malerische Küstenorte wie Beaufort oder die wilden Outer Banks laden zum Entschleunigen und zum Strandleben ein. Asheville begeistert mit kreativer Szene und Craft Bier-Brauereien, während kleine Orte das ursprüngliche Amerika zeigen. Als echte Alternative abseits des Mainstream ist North Carolina definitiv mehr als nur ein Zwischenstopp.