The Voyager 13.11.2025 | Page 20

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MEIN REISETAGEBUCH

„ Eine Kreuzfahrt ist für Familien ideal, da für jeden etwas Passendes geboten wird.“

Markus Siek, Redakteur

W ir haben es gewagt! Am 1. August ging es für uns als vierköpfige Familie auf eine Mittelmeerkreuzfahrt mit der AIDAcosma. Auf dem Programm stand eine elftägige Reise ab Barcelona bis Rom, mit Zwischenstopps auf Mallorca und Ibiza sowie in Gibraltar, Cartagena, Málaga und La Spezia. Eine AIDA-Kreuzfahrt mitten in den Sommerferien am Mittelmeer? Das klingt nach einem Schiff, das an der Maximalbelegung kratzt und überfüllten Destinationen. Ob die Reise trotzdem eine Empfehlung bekommt? Lies selbst!

Bei den meisten AIDA-Routen gibt es für alle Passagiere den gleichen, feststehenden An- und Abreisehafen. Für die Cosma gilt das im Mittelmeer gilt das nicht. Zwar steigen die meisten Passagiere auf Mallorca zu und aus, doch du kannst deine Reise auch mit Start- und Endpunkten in Barcelona oder Rom buchen. Unsere Tour startete in Barcelona, das vom Heimatflughafen Düsseldorf aus leicht und günstig zu erreichen ist. Da wir die Anreise individuell gebucht hatten, reisten wir schon einen Tag früher an. So hatten wir nicht nur zusätzliche Zeit, Barcelona zu erkunden, sondern wir mussten auch keine Angst haben, das Schiff zu verpassen, falls unser Flug Verspätung haben sollte!

Wer schon einmal auf hoher See unterwegs war, weiß, dass der Check-in bei einer Kreuzfahrt eine echte Geduldsprobe sein kann. Nicht so jedoch in diesem Fall. Von dem Zeitpunkt, als wir das Terminal am Hafen betraten, bis wir den ersten Fuß auf das Schiff setzten, vergingen weniger als zehn Minuten. Unser Vorteil: Nur wenige Passagiere stiegen in Barcelona zu.

Die AIDAcosma ist gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff, der AIDAnova, das größte Schiff der Kussmund-Flotte. Mit ihren Pools, Wasserrutschen, dem Kletterpark und dem Sportdeck ist sie ganz auf die Bedürfnisse von Familien ausgelegt. Logisch, dass wir als Erstes die Wasserwelt entdeckten – mein elfjähriger Sohn und ich. Der Rest der Familie machte es sich derweil mit einem Buch in der Hängematte gemütlich.

� Die Cosma vor Anker in Cartagena. Hier sieht man erst, wie wuchtig das Schiff wirklich ist.

� An einem Seetag lässt man es sich an Bord so richtig gutgehen. s.

Bei dieser Kreuzfahrt hatten wir bewusst keine Ausflüge über die Reederei gebucht. Stattdessen wollten wir je nach Destination die Stadt zu Fuß erkunden oder hatten im Vorfeld Mietwagen geordert, um auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden. Der große Vorteil dabei: Du bestimmst selbst, welche Sehenswürdigkeiten du ansteuerst und wie lange du wo bleiben möchtest.

Auf Mallorca, Ibiza und Málaga haben wir uns dafür entschieden, lediglich erholsame Strandtage einzulegen. Das war ein Entgegenkommen gegenüber den Kindern, die von kulturellem Sightseeing ohnehin nicht allzu viel halten. Dafür mussten die Kinder in Gibraltar, Cartagena und La Spezia dann die Entdeckerschuhe schnüren. Während uns Gibraltar trotz Europa-Point mit Afrika in Blickweite und dem berühmten Affenfelsen nicht vom Hocker riss, erwies sich Cartagena als echtes Highlight. Die spanische Hafenstadt zog uns mit ihrer prachtvollen Altstadt und ihrer reichhaltigen Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht, förmlich in ihren Bann. Empfehlenswert ist eine kurze Wanderung zum Burgberg, von wo aus man eine spektakuläre Aussicht auf die Altstadt hat.

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La Spezia ist ein Kreuzfahrthafen, der von vielen als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Florenz und Pisa genutzt wird. Da wir

� Die Pizza schmeckt auf der malerischen Piazza Anfiteatro in Lucca gleich doppelt gut.

Florenz bereits mehrfach besucht hatten, entschieden wir uns, mit dem Mietwagen direkt nach Pisa zu fahren. Doch hier zeigte sich, wie auch schon in Barcelona, die Kehrseite der Hauptreisezeit. Die Kleinstadt war völlig überfüllt. Touristen aus der ganzen Welt quetschten sich durch die Straßen und versuchten mit allerlei Verrenkungen, ein Foto von sich vor dem ikonischen Turm zu machen, auf dem keine anderen Personen zu sehen waren. Wir nahmen schnell wieder Reißaus und fuhren weiter nach Lucca. Das war die beste Entscheidung des ganzen Urlaubs! Die toskanische Stadt mit ihren mittelalterlichen Gassen ist einfach malerisch. Zudem ist sie längst nicht so überlaufen wie Pisa und Florenz. Zum Abschluss genossen wir eine Pizza in einem Restaurant an der berühmten, kreisrunden Piazza Anfiteatro. Der Platz diente übrigens als gestalterische Vorlage für das Hotel Collosseo im Europapark.

5 Dinge, die ich gelernt habe

1

Antizyklisch zu- und absteigen Nicht an Haupthäfen wie Mallorca seine Kreuzfahrt zu starten und zu beenden, spart beim Check-in und Check-out Zeit und Nerven.

2

Hauptattraktionen meiden So schön Ziele wie Florenz, Pisa und Barcelona auch sind: Im Sommer sind sie völlig überlaufen. Deshalb sollte man besser auf Alternativen ausweichen.

3

Lucca: Was für ein Highlight! Mein absoluter Favorit bei dieser Kreuzfahrt war die toskanische Hauptstadt Lucca. So stellt man sich Dolce Vita vor. Wir kommen auf jeden Fall wieder!

4

Große Pötte, kleine Pötte Mit einer Maximalbelegung von 6.600 Passagieren ist die Cosma das Flaggschiff der AIDA-Flotte. Dennoch fühlt es sich oftmals weniger überlaufen an als die kleineren Schiffe.

5

Flexibel per Mietwagen Wer sich bereits vor der Kreuzfahrt um einen Mietwagen am Hafen kümmert, kann Landgänge maximal flexibel gestalten.