The Voyager 16.05.2024 | Page 22

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MEIN REISETAGEBUCH Australiens Süden Von Sydney zur Great Ocean Road

Traumlandschaften , die einzigartige Tierwelt und pulsierende Metropolen garantieren einen unvergesslichen Roadtrip .

Text und Fotos : Julia Schuster

D ie Great Ocean Road ist eine 243 km lange Straße , die entlang der australischen Südküste zwischen Torquay und Allansford im Bundesstaat Victoria verläuft . Sie ist eine der bekanntesten Scenic Routes der Welt . Ich habe die wunderschöne Küstenstraße vor einigen Jahren mit meinem Mann

„ Australiens Tierwelt hat mein Herz erobert – auch wenn ich gut auf die Spinnen und Schlangen verzichten könnte .“

Julia Schuster , Projektmanagerin und meiner Tochter bereist . Wir waren im Februar für knapp vier Wochen in Australien und haben unseren Roadtrip bereits in Sydney gestartet . Nach drei Tagen in der wunderbaren Metropole mit einer Stadtrundfahrt , Beach Walks , Shopping und Dining ging es für uns mit dem Mietwagen los nach Süden .

� Kängurus findet man überall entlang der Great Ocean Road .

� So nah sieht man Koalas selten , meistens sitzen sie hoch in den Bäumen und dösen vor sich hin .

Von Sydney aus braucht man etwa elf Autostunden , um auf direktem Weg zum Startpunkt der Great Ocean Road in Torquay zu kommen . Wir haben uns aber für die längere Route an der Küste entlang entschieden und zwei Übernachtungs- Stopps auf dem Weg eingelegt .

Das Abenteuer startet , sobald man Sydney hinter sich gelassen hat – die Landschaft und die kleinen Küstenorte sind einfach traumhaft . Einer unserer ersten Stopps war der Symbio Wildlife Park , in dem wir Kängurus füttern und Koalas sehen durften . Im Nachhinein hätten wir uns diesen Besuch aber sparen können , denn wir wussten damals noch nicht , wie viele Tiere wir noch in freier Wildbahn zu sehen bekommen würden . Auf der Fahrt entlang der Südküste Australiens ist das oberste Gebot : Immer nach oben in die Bäume schauen ! Wir haben unzählige Koalas in den Eukalyptusbäumen gesehen . Und wilde Kängurus am Strand , auf Wiesen und Waldlichtungen – einfach wunderschön !

Weiter ging es nach Phillip Island zur weltberühmten Pinguin-Parade . Kurz nach Sonnenuntergang kann man dort beobachten , wie die kleinen Pinguine aus dem Meer auftauchen und in Gruppen an Land watscheln .

� Der Startpunkt der Great Ocean Road in Torquay

� Ins Wasser getraut haben wir uns nur mit den Füßen und mit Badeschuhen .

Im Anschluss waren wir für drei Nächte in Melbourne . Wir erkundeten die charmanten Gassen der Stadt , bewunderten die Street Art und genossen die vielfältige Küche . Doch auch hier wollten wir die Natur nicht missen und unternahmen Ausflüge zum nahegelegenen Yarra Valley und zu den berühmten bunten Bathing Boxes in Brighton .

Und dann endlich wartete die Great Ocean Road mit ihrem Empfangs-Tor in Torquay auf uns – und Tage voller beeindruckender Natur und Tier-Begegnungen . Es lohnt sich , auf der Strecke etwas mehr Zeit einzuplanen , um auch ein paar Abstecher ins Landesinnere machen zu können . Dort gibt es den Maits Rest Rainforest Walk , den Kennet River Nature Walk und die Erskine Falls zu sehen .

Dann kam das absolute Highlight schlechthin : die Twelve Apostles . Diese markanten Kalksteinfelsen liegen im Herzen des Port Campbell Nationalpark und bieten einen atemberaubenden Anblick . Leider sind es aber gar keine zwölf Felsen , sondern nur sieben : Aufgrund des natürlichen Erosionsprozesses an der Basis des Felsens sind bereits einige Felssäulen eingestürzt . Im Port Campbell Nationalpark gibt es aber noch sehr viel mehr Sehenswertes , etwa Loch Ard Gorge , Gibson Steps , London Bridge , The Arch und Thunder Cave . Es lohnt sich auf jeden Fall , hier mindestens zwei Tage oder mehr zu verbringen .

Das westliche Ende der Great Ocean Road befindet sich in der Bay of Islands mit atemberaubenden Aussichten auf Felsformationen im Wasser . Für uns ein optimaler Ort für zwei erholsame Tage am Strand war , bevor es wieder nach Hause ging .

5 Dinge , die ich gelernt habe

1

Der frühe Vogel und so In Australien spielt sich das Leben früher ab als man es als Europäer kennt , teils sogar in den Großstädten . Geschäfte schließen meist schon um 17 Uhr , und ein Abendessen nach 20 Uhr wird manchmal auch schon schwierig . Die Check-out-Zeit der Unterkünfte liegt in den allermeisten Fällen bei 10 Uhr .

2

Das Wetter Die Great Ocean Road verläuft zum Großteil direkt an der Küste . Wettertechnisch heißt das , man sollte auch im Sommer Windbreaker und für abends etwas wärmere Kleidung mitbringen . Wir hatten im Februar Temperaturen von 18 bis 22 Grad .

3

Das liebe Geld

Die Lebenshaltungskosten sind vergleichbar mit Deutschland und Österreich . Es gibt sogar einen Aldi , bei dem man günstig einkaufen kann . Deck dich also vor deinem Roadtrip mit Getränken und Snacks ein .

4

Restaurants und Hotels Entlang der Great Ocean Road gibt es immer wieder kleine Orte und Städte mit Restaurants und Unterkünften . Da im Sommer viele Touristen unterwegs sind , solltest du deine Übernachtungen auf jeden Fall schon im Vorfeld planen und buchen . Oder du genießt gleich die ultimative Freiheit und mietest dir einen Camper – Australien ist ein Paradies für Camper und Wildcamper , auch wenn immer strenger gegen Wildcamper vorgegangen wird . Es gibt kein offizielles Verbot , jedoch ist es auch nicht ausdrücklich gestattet . Informiere dich vorher gut , wo Campen erlaubt ist .

5

Die Landschaft Da fällt mir nur ein Wort ein : Wunderschön ! Raue Küsten , sattgrüne Regenwälder , Kängurus und Koalas in freier Wildbahn – was will man mehr ? Ins Wasser sind wir allerdings nicht gegangen , zu groß war die Angst vor einem Blue-ringed Octopus , Haien oder giftigen Quallen . Die Australier stört das aber nicht , sie surfen gerne mit der ganzen Familie direkt neben dem Warnschild , das über eine aktuelle Hai-Sichtung informiert .