„ Verona vereint das Beste Italiens – und wir hatten drei Tage Zeit, um es zu entdecken.“
Michael Hüttinger, Art Director
V erona – das klingt nach Shakespeare, nach Oper und nach einem Hauch Tragik. Für uns klang es vor allem nach Sommer, Pizza und La Dolce Vita. Drei Tage haben wir dort verbracht, als Familie unterwegs – und das ganz bewusst ohne eng getaktetes Programm. Statt To-do-Liste: treiben lassen, entdecken, genießen.
Am ersten Tag stehen wir schon mittags vor einem der berühmtesten Bauwerke Norditaliens: der Arena di Verona. Beeindruckend von außen – von innen aber irgendwie... nüchtern. Kein Guide, kaum Informationstafeln, viel nackter Stein. Die Magie entfaltet sich wohl erst, wenn hier Opern erklingen. Fürs nächste Mal merken wir uns: Konzertkarten besorgen!
Nach einer Eispause zieht es uns nach oben: bis zur Spitze des Torre dei Lamberti. Die beiden Jungs stürmen die 368 Stufen nach oben, wir nehmen lieber den Aufzug. Der Blick über die Dächer Veronas ist wundervoll. Unten wieder angekommen, wird’ s schwierig: Abendessen. Pizza muss her – aber die typischen Lokale sind alle voll. Schließlich landen wir im „ La Pizza di Paolo & Rosetta“ unweit der Abteikirche San Zeno – keine klassische Pizzeria, sondern ein cooler Pizzatresen. Bezahlt wird nach Gewicht, gegessen wird, was schmeckt – schnell, unkompliziert, sehr lecker.
� Der Torre dei Lamberti ist der höchste Aussichtspunkt in Verona, mit einem 360 ° ‐Blick über die Altstadt.
� Im „ Gelato Lab“ der Gelateria La Romana kann man dabei zusehen, wie das Eis frisch hergestellt wird.
Am darauf folgenden Tag lassen wir Julias Balkon links liegen – zu viele Selfie-Touristen. Stattdessen bummeln wir durch die Geschäfte und gönnen uns eine Shoppingrunde. Danach entdecken wir unser Highlight: den Giardino Giusti. Renaissancegarten, Palast, Brunnen mit Schildkröten, Labyrinth – und ein interaktiver Audioguide für die Kids mit QR- Codes und Rätseln. Stundenlang hätten wir hier verweilen können – wenn nicht plötzlich ein gewaltiges Gewitter aufgezogen wäre. Wir flüchten in den Palazzo Giusti, gerade rechtzeitig, bevor der Garten im wahrsten Sinne geflutet wird.
� Der Giardino Giusti – unser Verona-Highlight! Auch wenn ein Unwetter den Besuch jäh beendet hat.
� Vom Castel San Pietro aus hat man einen Blick auf Verona, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Am letzten Morgen, bei strahlendem Sonnenschein, wartet unser Abschluss: Mit der Funicolare geht’ s hinauf zum Castel San Pietro. Ja, gut, die 180 Meter hätte man auch locker laufen können, aber die Fahrt ist ein großer Spaß und oben angekommen bietet sich ein letzter, traumhafter Blick über die Stadt. Wir stehen still und saugen den Moment auf – Verona hat uns gekriegt.
5 Dinge, die ich gelernt habe
1
Die Mischung macht’ s: Ein bisschen Venedig, ein bisschen Siena, das entspannte Lebensgefühl von Neapel und Einkaufsmöglichkeiten wie in Florenz – aber längst nicht so überlaufen wie Rom. Wir haben uns sofort wohlgefühlt.
Der Giardino Giusti ist ein echtes Juwel
2
Der Garten ist nicht nur wunderschön, sondern auch spannend gestaltet – mit Schildkröten im Brunnen, einem Heckenlabyrinth und einem liebevoll konzipierten
Audioguide-Erlebnis.
3
Die Arena lohnt sich nur mit Programm
Ohne Führung oder Event bleibt sie eindrucksvoll, aber wenig greifbar. Beim nächsten Mal: Tickets für eine Aufführung!( Den Veranstaltungskalender findet man hier).
Eis-Himmel in Verona Die Gelateria La Romana
4 serviert wahrscheinlich das beste Gelato der Stadt: cremig, lecker, stylisch. So viele Eissorten, dass man sich schwer entscheiden kann – deshalb waren wir gleich zweimal dort.
5
Reservieren ist Pflicht!
Wer zu angesagten Locations
wie zum Beispiel dem Frühstücks- café „ Elk Bakery – The Garden“ oder zur Pizzeria „ Da Salvatore“ will, sollte vorher reservieren. Obwohl die Auswahl riesig ist – spontan geht hier wenig.