AUSTRALIENS WILDE INSEL In Tasmanien dem Teufel auf der Spur
Urzeitliche Regenwälder, einsame Strände und märchenhafte Berge – Tasmanien ist ein Naturparadies. Naturfotograf Daniel Spohn und Stefanie Huber folgen der Fährte des Tasmanischen Teufels in abgelegene Regionen der Insel „ under Down Under“.
Text & Bilder: Daniel Spohn
I n Tasmanien „ on the road“ zu sein bedeutet, windige Stunden auf engen, kurvigen Straßen zu verbringen. Spohn und Huber bereisen Australiens wildeste Insel mehrere Monate mit dem Campervan und lernen schnell: hinter jeder Kurve lauern versteckte Schätze. „ Rund 40 % der Fläche Tasmaniens sind geschützt und doch ist die Tierwelt, allen voran der tasmanische Teufel, vom Aussterben bedroht“ erzählt Daniel Spohn. „ Um hier dem nachtaktiven Beutelteufel zu begegnen, haben wir nicht
ZUR PERSON
Daniel Spohn ist Fotograf, Referent und Biologe und weltweit als Fototrainer unterwegs. 2021 ist sein Bildband „ Tasmanien“ zur gleichnamigen Live-Reportage erschienen.
� @ danielspohn _ naturimfokus � www. danielspohn. de nur Glück, sondern vor allem Geduld, Hartnäckigkeit und ausgefeilte Fototechnik gebraucht.“ In unzähligen Nächten hat Daniel seine „ Kamerafalle“ in der Wildnis Tasmaniens aufgebaut. „ Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg“ lacht der Biologe. „ In einigen Regionen regnet es mehr als 300 Tage im Jahr und nicht selten haben wir an einem Tag alle vier Jahreszeiten erlebt“.
� Um den bedrohten Raubbeutler in seiner natürlichen Umgebung zu fotografieren, bereiste Daniel Spohn die abgeschiedenen Regionen Tasmaniens.
Tasmanien ist der ideale Ort für alle, die spannende und inspirierende tierische und menschliche Begegnungen suchen. „ Nach unserem täglichen Frühstück mit Kängurus und Vögeln, haben wir uns zusammen mit Wombats durch den Tag treiben lassen und sind abends den Kakadus in den Sonnenuntergang gefolgt, um uns auf die Spuren der nachtaktiven Tierwelt zu begeben“, beschreibt Spohn einen typischen Tag ihrer Reisen auf der Insel. Dabei haben sie viele
Tasmanien ist der ideale Ort für alle, die spannende tierische und menschliche Begegnungen suchen.
Menschen getroffen, die sich mit Leib und Seele für den Schutz des einzigartigen Naturparadieses am anderen Ende der Welt und seiner außergewöhnlichen tierischen Bewohner einsetzen.
Zum Beispiel Judy, die ihren Job als Pharmavertreterin an den Nagel gehängt hat, um als Rangerin zu arbeiten. Oder Ron, der sich bereits sein ganzes Leben lang für den Schutz der Schnabeltiere einsetzt und dessen Lebenswerk durch eine verheerende Flut zerstört wurde, der aber auch mit über 70 Jahren nicht aufgibt und immer weitermacht. „ Ron und seine Schnabeltiere kennenzulernen war eine der beeindruckendsten Begegnungen unseres Reiselebens“, schildert Spohn.
Immer wieder sind die beiden über die stummen Zeugen der bewegten Vergangenheit Tasmaniens gestolpert. Auch das indigene Tasmanien spielt dabei eine große Rolle. Anfang des 19.
� Die spektakulär abwechslungsreiche Küste, die die Insel schroff bis sanft umgibt, lässt das Herz jedes Naturenthusiasten höherschlagen.
Jahrhunderts wurden mehr als 75.000 gesetzesbrüchige Briten ans andere Ende der Welt verschifft, um dort ihre Strafe zu verbüßen. Nach ihrer Entlassung haben die Sträflinge das Tasmanien aufgebaut, das wir heute kennen. Doch wie auf so vielen Erdteilen hatte dieser Kulturkontakt kein gutes Ende für die damaligen Ureinwohner genommen. Viele von ihnen wurden getötet, zwangsumgesiedelt oder sind an eingeschleppten Krankheiten verstorben. Heute werden die Stimmen dieser „ ersten Tasmanier“ wieder lauter, ihre Sprache wird rekonstruiert und auch viele Erinnerungsorte tragen erneut ihren indigenen Namen, zum Beispiel der Narawntapu Nationalpark im Norden der Insel.
https:// youtu. be / Fas2upqVsXs
Tasmanien – etwa so groß wie Bayern – überrascht mit eierlegenden Säugetieren, leuchtend roten Buchten, wilden Hochplateaus und einer bemerkenswerten Geschichte: Hier entstand die erste grüne Partei der Welt. Am 16. November berichtet der Naturfotograf Daniel Spohn beim Fernweh Festival in Erlangen von seinen Reisen durch Australiens südlichsten Bundesstaat.
„ Unterwegs in Tasmanien“
Die Live-Multivision von Daniel Spohn ist zu sehen auf dem Fernweh Festival in Erlangen am 16.11.2025 um 20 Uhr in der Heinrich-Lades-Halle.
Infos und Tickets unter: www. fernwehfestival. com