Biodiversität und Schönheit: von uralten Wäldern bis hin zu einzigartigen Feuchtgebieten.
D ank seiner geografischen und klimatischen Vielfalt bietet Spanien eine große Auswahl an Naturzielen. Zwischen nebelverhangenen Lorbeerwäldern, schroffen Hochgebirgen und leuchtenden Küstenlagunen entfaltet sich eine Vielfalt, die jede Postkartenidylle übertrifft. Fünf Reiseziele stechen durch ihre landschaftliche Schönheit und Einzigartigkeit hervor.
1
NATURPARK SOMIEDO( Asturien)
Im Westen Asturiens erhebt sich das Kantabrische Gebirge – rau, grün und beinahe unberührt. Der Naturpark Somiedo liegt verborgen zwischen steilen Felswänden und weitläufigen Tälern. Braunbären ziehen sich in abgelegene Wälder zurück, das Auerhuhn lässt sich mit Glück im Morgengrauen erspähen. Auf den Almen stehen verstreut die „ Teitos“ – mit Heidekraut gedeckte Hirtenhütten, die wie verwitterte Hüter der Landschaft wirken. Zwischen Gletscherseen und Bergwiesen eröffnet sich eine Welt, in der sich Natur und Zeit nicht voneinander trennen lassen.
2
DAS JERTE-TAL( Cáceres, Extremadura)
Wenn sich im Frühling Millionen Kirschblüten wie ein weißes Tuch über das Jerte-Tal legen, verwandelt sich die Region in ein flüchtiges Naturgedicht. Doch auch abseits dieses Farbenspiels erzählt das Tal von einer Landschaft, die sich in Terrassen und Schluchten öffnet. Kalte, klare Flüsse graben sich durch Granit, stürzen in Wasserfällen herab und sammeln sich in stillen Becken. Alte Pfade führen über Höhenzüge und durch Kastanienwälder – begleitet vom leisen Wind und dem fernen Ruf der Vögel.
3
NATURPARK L’ ALBUFERA( Valencia)
Südlich von Valencia öffnet sich eine weite Lagune dem Mittelmeer entgegen. L’ Albufera ist ein stilles Wasserreich, durchzogen von Schilf und kleinen Kanälen. Bei Sonnenuntergang färbt sich der Himmel in Orange und Purpur, während auf der Wasseroberfläche Reiher und Enten ihre Schatten werfen. Die Luft trägt den Duft feuchter Erde, salziger Brise und Reiskörner vom nahen Feld. In der Ferne blitzen die Lichter der Dörfer auf – doch hier draußen bleibt alles ruhig, getragen vom Takt der Natur.
4
MONASTERIO DE PIEDRA( Saragossa Aragonien)
Hinter den Mauern eines ehemaligen Zisterzienserklosters entfaltet sich eine Landschaft aus Wasser und Stein. Im Monasterio de Piedra hat sich der Fluss einen Weg geschaffen, der in Kaskaden über Felsen stürzt, durch Grotten schäumt und stille Teiche speist. Moos und Farne klammern sich an schattige Wände, während in den Höhlen Tropfen leise von der Decke fallen. Der Pfad durch dieses kleine Tal folgt dem Wasser wie einem lebendigen Wesen – überraschend, verwunschen, beinahe märchenhaft.
5
DER LORBEERWALD VON GARAJONAY( La Gomera, Kanarische Inseln)
Im Herzen der kanarischen Insel La Gomera liegt ein uralter Wald, der wie aus einer anderen Zeit wirkt. Der Nationalpark Garajonay ist von einem dichten Dach aus Laurisilva überzogen – jenem subtropischen Nebelwald, der bereits im Tertiär die Erde bedeckte. Nebelschwaden tanzen zwischen moosbedeckten Stämmen, während der Waldboden unter Farnen verschwindet. Wer hier wandert, bewegt sich durch ein Ökosystem, das sich in seiner Ursprünglichkeit erhalten hat – und dessen stille Präsenz lange nachhallt.