Für tollen Urlaub muss man nicht weit reisen – wir zeigen dir coole Spots in Deutschland.
Von Anja Bethge
W estlich von Rügen, nur durch eine schmale Sandbank getrennt, liegt Hiddensee. Die autofreie Insel gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und begeistert mit einer vielfältigen Landschaft aus Dünen, Heideflächen, Wäldern, Wiesen und geheimnisvollen Mooren. Salzige Luft, das stetige Rauschen des Meeres und ein weiter Horizont prägen das Inselgefühl von der ersten Minute an. Im Herbst wird Hiddensee zur Bühne eines besonderen Naturschauspiels, wenn Tausende Kraniche auf ihrem Weg in den Süden hier Rast machen. Doch besonders im Sommer zeigt sich die Insel von ihrer sanften, einladenden Seite – ideal, um Hiddensee in aller Ruhe zu erkunden.
Die 18,6 Quadratkilometer große Insel lässt sich ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gemütlich per Pferdekutsche erschließen. Autos sucht man hier vergebens – und genau das macht den Zauber dieses Ortes aus. Hiddensee zwingt niemanden zur Ruhe, es lädt einfach dazu ein. Am eindrücklichsten spürt man das auf dem Fahrrad: Auf sandigen Wegen führt der Weg durch lichte Kiefernwälder, vorbei an stillen Feldern, Boddenufern und windgeformten Dünen. Die Strecken sind kurz, der Verkehr gleich null – und wer sich einmal in Bewegung gesetzt hat, rollt ganz von selbst in den Inselmodus. Früher oder später landet man an einem der traumhaften Strände, die Hiddensee säumen: heller, feiner Sand, flach abfallendes Wasser, dazu Wind, Sonne und jede Menge Raum. Keine Liegenreihen, keine Lautsprecher – nur Natur und die Zeit, die für einen Moment stillzustehen scheint.
Doch Hiddensee ist mehr als nur ein Naturidyll. In den vier Inseldörfern begegnet man dem kulturellen Erbe und der zurückhaltenden Bauweise, die das Gesicht der Insel prägen: Reetgedeckte Häuser, das Leuchtfeuer Gellen bei Neuendorf, die denkmalgeschützte Blaue Scheune, das Fischereimuseum und das Heimatmuseum in Kloster erzählen Geschichten vom Leben zwischen Meer und Bodden.
Über allem wacht das Wahrzeichen der Insel: der Leuchtturm Dornbusch, hoch oben auf einem 70 Meter hohen Hügel im Norden. Von hier schweift der Blick weit über die Ostsee, hinüber nach Rügen und tief ins Land – ein Ort, der genau das verkörpert, was Hiddensee so besonders macht: Weite, Stille und das Gefühl, angekommen zu sein.
QUICK FACTS
Anreise Etwa 3,5 Stunden dauert die Fahrt von Berlin bis zur Küste. Weiter geht es nur per Fähre oder Wassertaxi – z. B. ab Schaprode auf Rügen; ab Frühjahr bis Anfang November auch ab Dranske, Stralsund und Wiek. Autos bleiben auf dem Festland. Wenn du mit der Bahn anreist – ist eine Überfahrt ab Stralsund zu empfehlen( 90 Minuten).
Wohin am besten? Die Orte Kloster und Vitte sind ideale Ausgangspunkte, um die Insel Hiddensee zu entdecken. Hier ist das Inselleben ein wenig lebhafter mit kleinen Cafés, Restaurants, Läden und schönen Pensionen.
Guten Appetit Ob im Fischimbiss „ Zum Süder“ in Neuendorf, an der Fischbarkasse „ Willi“ in Kloster oder beim „ Hafenkater“ in Vitte: Hier kommt frischer Fisch direkt aus dem Bodden auf den Teller oder ins Brötchen. Mal gebraten, mal geräuchert, mal eingelegt.