Die Karibik besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Inselgruppen, die sich in Landschaft, Klima und kulturellem Hintergrund deutlich voneinander unterscheiden.
D ie Karibik ist keine einheitliche Landschaft, sondern ein weitläufiger Inselbogen mit
zahlreichen, sehr unterschiedlichen Inseln. Eine geografische Einordnung hilft, die Vielfalt der Region zu verstehen, die passende Reiseregion zu wählen und zu erklären, warum Klima, Landschaft und Kultur von Insel zu Insel so stark variieren.
Die Inselgruppen im Überblick
Die Großen Antillen – Kuba, Jamaika, Hispaniola( mit der Dominikanischen Republik und Haiti) sowie Puerto Rico – bilden das kraftvolle Zentrum der Karibik. Sie sind groß, vielseitig und kulturell tief verwurzelt, mit Bergketten, dichten Regenwäldern, pulsierenden Städten und abwechslungsreichen Küstenlandschaften. Hier verschmelzen koloniale Vergangenheit, afrikanische Einflüsse, moderne Strukturen und tropische Natur zu einem charakteristischen Mix, der sich kaum in Worte fassen lässt, aber an jeder Ecke spürbar ist.
Südöstlich der Großen Antillen ziehen sich wie eine Perlenkette die Kleinen Antillen durch das Meer. Sie reichen von den Jungferninseln im Nordosten über Guadeloupe, Dominica, Martinique, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen bis hinunter nach Grenada und schließlich Trinidad und Tobago im Süden. Viele dieser Inseln sind vulkanischen Ursprungs, mit Regenwäldern, spektakulären Küsten, heißen Quellen – und einer Dichte an Traumstränden, die jeden Atlas überfordert.
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� Die Kleinen Antillen, zu denen auch Antigua gehört, sind die Bilderbuch-Karibik: Sie sind grün, bergig, farbenfroh und voller Vielfalt.
Innerhalb der Kleinen Antillen unterscheidet man zudem zwischen Inseln über und unter dem Winde. Die „ Inseln über dem Winde“ liegen stärker im Einflussbereich der Nordost-Passate. Sie sind grüner, feuchter und bilden den klassischen Bogen der Kleinen Antillen: etwa die französisch geprägten Inseln Martinique und Guadeloupe, sowie Dominica, St. Lucia, Antigua, St. Kitts und Nevis oder die Jungferninseln. Hier treffen Passatwolken auf Vulkanketten, lassen Regenwälder erblühen und sorgen für dieses intensive Tropengrün, das man nur aus Bilderbüchern zu kennen glaubt.
Die „ Inseln unter dem Winde“ hingegen liegen weiter im Südwesten, näher an der Küste Südamerikas und sind trockener, sonnensicherer und oft karger, aber nicht minder spektakulär. Zu ihnen zählen vor allem die ABC-Inseln Aruba, Bonaire und Curaçao sowie kleinere venezolanische Inselgruppen wie Los Roques. Hier dominieren helle Sandstrände, Dornbuschsavannen, Kakteen und eine verlässlich blaue Himmelskuppel, die diese Region auch während der Hurrikan-Saison attraktiv macht. Etwas außerhalb dieser Bögen, im Nordwesten der Karibik, liegen die Bahamas – eine eigene Inselwelt aus hunderten Flachinseln und Cays, die wie verstreute Sandbänke im Meer liegen. Sie bilden das Scharnier zwischen dem Atlantik und der Karibik und sind mit ihrem klaren, flachen Wasser ein Traumziel für alle, die die Farbe Türkis in ihrer reinsten Form erleben wollen.
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� Die ABC-Inseln zeigen die Karibik, wie man sie selten sieht – trocken, sonnenklar und überraschend anders.
Die beste Reisezeit
Zwischen Dezember und April erstrahlt die Karibik im milden, trockenen Winterlicht – eine Jahreszeit, die mit angenehm warmen Temperaturen, geringer Luftfeuchtigkeit und vielen Sonnenstunden als die beliebteste Reiseperiode gilt. Diese Monate bieten ideales Wetter für Strandtage, Segeltörns, Wanderungen und nahezu jede denkbare Outdoor-Aktivität. Gleichzeitig ist es die Hochsaison: Die Preise steigen, viele Inseln sind lebhafter besucht und die Region präsentiert sich in ihrer klassischen, strahlenden Form.
Von Mai bis November verändert sich das Klima und die Karibik gleitet in ihre feuchtere Jahreszeit hinüber, die in einigen Regionen mit der Hurrikan- Saison zusammentrifft. Trotzdem bleiben zahlreiche Inseln hervorragend bereisbar – oft mit deutlich weniger Trubel, attraktiven Preisen und weiterhin warmem, tropischem Wetter. Schauer sind möglich, doch sie sind meist kurz, intensiv und verleihen der Landschaft ein sattes, frisches Grün.
Eine besondere Stellung nehmen die ABC-Inseln ein: Aruba, Bonaire und Curaçao liegen nahezu vollständig außerhalb der Hurrikan-Zone und gelten daher als ganzjährige Sonnenziele. Während andere Regionen mit vermehrten Regenfällen rechnen, sind diese Inseln auch im Sommer und Herbst verlässlich warm, trocken und ideal für Badeurlaub, Wassersport und ausgedehnte Entdeckungstouren.