Kasachstan ist( noch) ein Geheimtipp – doch für jene, die das Unerwartete suchen, ist Altyn Emel ein Ziel, das in Erinnerung klingt.
M anchmal ist Stille nur die Ouvertüre zum Staunen. Mitten in der kasachischen Steppe, im Altyn-Emel-Nationalpark, erhebt sich eine gewaltige Sanddüne, die ein geheimnisvolles Lied anstimmt. Wenn der Wind über ihren Rücken streicht oder jemand den feinen Sand in Bewegung bringt, beginnt sie zu dröhnen – tief und vibrierend, wie das Brummen einer Orgel. Ihre Töne der „ Singenden Düne“ entstehen, wenn Millionen Sandkörner aneinander reiben und durch Trockenheit und Hitze elektrisch aufgeladen werden. Kein Lautsprecher, keine Täuschung – nur der Wind, der Sand und die Weite einer Landschaft, die so einsam ist, dass selbst das Echo schweigt. Wer sich auf den Weg in den Altyn-Emel-Nationalpark macht, reist durch ein Gebiet von bizarrer Schönheit: Felsformationen in Rot, Ocker und Grau, Herden von Gazellen, uralte Gräberfelder und die schier endlose Weite Zentralasiens. Das Erlebnis der singenden Düne ist dabei der Höhepunkt einer Reise, die Stille hörbar macht.