New York City U-Bahn Neues Design für Subway-Karte Von Michael Hüttinger
N ach fast einem halben Jahrhundert hat die legendäre New Yorker City U-Bahn ein komplettes Karten-Makeover verpasst bekommen. Das vertraute Linien-Labyrinth von 1979 weicht nun einem reduzierten, digitalfreundlichen Design, mit dickeren Linien, klarer Typografie und praktischen QR- Codes. Bei der Entwicklung wurde der Fokus auf bessere Lesbarkeit, Barrierefreiheit und zeitgemäße Funktionalität gelegt. Allerdings sorgt der grafische Eingriff in die Kartendarstellung, beispielsweise das Fehlen von Orientierungspunkten wie dem Metropolitan Museum of Art, wie so oft bei Neugestaltungen, für gemischte Reaktionen. Wer New York kennt, weiß, dass diese Stadt ein emotionales Labyrinth aus Ecken, Kanten und kulturellen Fixpunkten ist. Ohne das Metropolitan Museum of Art, den Central Park oder das Empire State Building wird der Blick auf den „ Big Apple” plötzlich so steril wie ein Zahnarztwartezimmer. Natürlich ist Barrierefreiheit wichtig. Wenn man am Ende aber nicht mehr weiß, ob man in der Bronx oder in einem Videospiel gelandet ist, hilft auch der QR-Code nicht weiter.
Unser Fazit: hübsch, mutig, aber vielleicht ein bisschen zu sehr aus dem Grafikstudio und zu wenig aus dem echten Leben.