Jonas Deichmann ist als „ deutscher Forrest Gump “ bekannt geworden . Wir sprachen mit dem Abenteurer und mehrfachen Weltrekordhalter .
Interview : Anja Bethge , Fotos : Jonas Deichmann & Markus Weinberg
Warum bist du Extremsportler geworden und stellst dich solchen Herausforderungen ? Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht . Als Abenteurer und Extremsportler erlebe ich jeden Tag etwas Neues . Es macht mir unglaublich viel Spaß , auf ein Ziel hinzuarbeiten , das für mich Sinn macht . Aber der Weg dorthin ist das Ziel , die Erlebnisse und Erfahrungen .
Deine Reisen und Expeditionen haben dich bereits auf mehrere Kontinente geführt . Was hat dich dazu bewegt , die Welt auf dem Fahrrad
ZUR PERSON
Jonas Deichmann ( 37 ) ist ein deutscher Abenteurer und Extremsportler . Bis 2018 arbeitete er als Sales Manager für eine schwedische IT-Firma . Seitdem widmet er sich ausschließlich der Langstrecken-Rekordjagd . Er tritt außerdem als Motivations- Vortragsredner auf .
� @ jonas _ deichmann
� jonasdeichmann . com zu erkunden ? Das Fahrrad ist für mich die ideale Art , die Welt zu entdecken . Ich bin schnell genug , um Strecken zurückzulegen und viel zu sehen , aber auch langsam genug , um in die Länder einzutauchen . Außerdem werde ich als Radfahrer meist nicht als normaler Tourist wahrgenommen und die Menschen reagieren offen und gastfreundlich . Außerdem habe ich auf dem Rad die absolute Freiheit . Ich weiß oft nicht , wo ich abends schlafen soll , also fahre ich einfach los und finde meistens ein schönes Plätzchen .
� 2023 hat er innerhalb von vier Monaten die USA zweimal durchquert : von New York nach Los Angeles mit dem Fahrrad – und zurück zu Fuß .
� Jonas mit Axel Carion in Peru .
Unterwegs bist du sicherlich auf viele unterschiedliche Landschaften und Kulturen gestoßen . Gibt es eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Land , das dich besonders fasziniert hat , und warum ? Ich bin ein großer Latein- und Südamerika-Fan und besonders Peru hat es mir angetan . 5.000 Meter hohe Pässe mit dem Gravelbike in einer atemberaubenden Bergwelt und dazu die Kultur der Inkas in den Bergdörfern , das ist einfach ein tolles Abenteuer .
Welches war dein herausforderndstes Abenteuer ? Mein
„ Wer einen Traum hat , sollte einfach loslegen !“
Triathlon um die Welt . Einerseits wegen der Distanz von 120x Ironman , aber auch wegen der verschiedenen Hindernisse wie sibirischer Winter auf dem Rad , Grenzschließungen wegen der Corona-Pandemie und extreme Hitze auf der Laufstrecke durch Mexiko .
Viele Menschen träumen davon , Abenteuer zu erleben und die Welt zu entdecken , aber nur wenige setzen ihre Träume tatsächlich in die Tat um . Was würdest du denen raten , die sich nach solch einer Erfahrung sehnen ? Einfach machen . Das Schwierigste ist immer , an die Startlinie zu kommen , weil es einfacher ist , in der Komfortzone zu bleiben . Aber den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht . Wer einen Traum hat , sollte einfach loslegen – die meisten Dinge lernt man dann unterwegs während der Reise .
Ob afrikanische Hitze oder russischer Winter – Jonas hat auf seinen Expeditionen mit so manchem zu kämpfen .
Am 9 . Mai ist dein neues Projekt „ Challenge 120 “ gestartet . 120 Langdistanzen in 120 Tagen wirst du in Roth absolvieren . Warum Roth und nicht Hawaii ? Roth ist ein Mythos und der größte Langdistanz-Triathlon der Welt . Und das hier in Deutschland , wo mich Freunde , Familie und Sportbegeisterte ein Stück weit begleiten können .
Welche zukünftigen Projekte oder Abenteuer hast du geplant ? Gibt es noch unerfüllte Ziele , die du erreichen möchtest ?
Ich habe noch eine lange Liste mit zukünftigen Abenteuern . Aber die ist streng geheim . Langweilig wird mir jedenfalls nicht . : - )