The Voyager Extrablatt 19.06.2025 | Page 22

entdecken 22 presented by

entdecken 22 presented by

MEIN REISETAGEBUCH

„ Die Vielfalt der Landschaften, die beeindruckende Kultur und die herzliche Gastfreundschaft der Omanis haben mich tief berührt.“

Lisa Kanschat, PR Managerin des Tourism Office German-speaking Markets des Ministry of Heritage & Tourism Oman

S chon beim Landeanflug wird klar: Salalah ist besonders. Obwohl der Sommermonsun Khareef offiziell vorbei war, lagen noch immer Nebelschwaden über den grünen Hügeln, und die Luft roch feucht und frisch – ganz und gar nicht wie das, was ich von der Arabischen Halbinsel erwartet hatte. Ich kann es kaum erwarten, in der nächsten Woche Oman zu erkunden – angefangen in der südlichen Region Dhofar bis in die Hauptstadt Maskat.

Mit dem Mietwagen erkunden wir vier Tage lang den südlichen Oman – eine Region voller Kontraste. Entlang der Küste wechseln sich steile Klippen, einsame Buchten und palmengesäumte Strände ab, ideal für einen Roadtrip mit vielen Zwischenstopps. Im Landesinneren locken grüne Wadis wie Darbat oder Hinna, während im Osten die Sandwüste Rub al-Khali beginnt. Dhofar überrascht mit seiner landschaftlichen Vielfalt: grüne Serpentinen erinnern an Irland, weiße Strände an die Malediven. In der Wüste schließlich erleben wir die Magie von 1001 Nacht, wenn die feuerrote Sonne hinter den Dünen versinkt.

� In der Nähe von Salalah trafen wir an einem weitläufigen Strand auf Hirten mit einer Gruppe Dromedare.

� Der Sonnenuntergang in der Rub al-Khali Wüste war ein Moment wie aus „ 1001 Nacht“.

Auch Salalah selbst beeindruckte: Der Duft von Weihrauch hängt über den Souks, und im Frankincense Land Museum tauchte ich in die Geschichte der alten Weihrauchrouten ein. Sogar das Dessert Luban wird dort mit dem aromatischen Harz verfeinert – süß, leicht harzig, gut.

Unser Oman-Roadtrip führt uns immer wieder entlang traumhafter Küstenstraßen, mit hohen Felswänden auf der einen und atemberaubenden Ausblicken auf das Arabische Meer und schroffen Klippen auf der anderen Seite. Am letzten Abend in Dhofar erlebte ich etwas Besonderes: Inmitten eines Sonnenuntergangs erreichen wir einen der weitläufigen Strände, wo lokale Hirten ihre Dromedare zum Ruhen gebracht haben. Die Tiere lagern entspannt im weichen Sand, während ihr tiefes Brummen durch die abendliche Stille hallt. Wir nähern uns vorsichtig, beobachten sie aus nächster Nähe und kommen dabei mit den Hirten ins Gespräch. Neugierig und offen teilen sie Geschichten aus ihrem Alltag und reichen uns zum Probieren frisch gemolkene Kamelmilch. Es ist mein erster Schluck – und ein Moment echter omanischer Herzlichkeit.

� Die Daymaniyat- Inseln sind ein Traum für Schnorchelausflüge.

Nach vier Tagen im Süden fliegen wir nach Maskat. Die Hauptstadt empfängt uns mit Sonne, Hitze und orientalischem Flair. Entlang der Corniche von Mutrah schlendern wir über den Fischmarkt und durch den duftenden Souk. Hoch über der Altstadt liegt das Al-Mirani-Fort mit herrlichem Blick auf den Hafen – und einem kleinen Café, das überraschende Kreationen wie Dattelkaffee und Matcha mit Weihrauch serviert.

Früh am nächsten Morgen besuchen wir Maskats Highlight: die Große Sultan-Qabus-Moschee – ein Meisterwerk islamischer Architektur. Der riesige Gebetssaal mit handgeknüpftem Teppich und einem 14 Meter hohen Swarovski-Kronleuchter beeindruckt ebenso wie die strenge Kleiderordnung, auf die die Wächter genau achten. Fun Fact: Der Kronleuchter stammt aus der Nähe von München und war einst der größte der Welt.

Am Nachmittag entfliehen wir der Hitze und fahren mit dem Schnellboot zu den Daymaniyat- Inseln, einem etwa 15 Kilometer vor der Küste Maskats gelegenen Naturschutzgebiet. Walhaie lassen sich hier zwar nur saisonal von Juni bis Ende September blicken, doch beim Schnorcheln treffe ich auf neugierige grüne Meeresschildkröten – rund 15 an der Zahl. Fasziniert begleite ich sie durch die bunten Buchten und beobachte ihr Spiel mit den bunten Unterwasserfischen.

Als ich am nächsten Morgen in dem Flieger zurück nach München sitze, lasse ich die vergangene Woche noch einmal Revue passieren – voller Eindrücke, die mich überraschten und tief berührten. Omans Vielfalt, seine Kultur und die Herzlichkeit der Menschen haben mich in ihren Bann gezogen. Oh Oman, wie wunderschön du doch bist!

5 Tipps für den perfekten Oman-Urlaub

1

Khareef Saison in Salalah erleben Zwischen Juni und September verwandelt sich Salalah in ein grünes Paradies – Nebel, Wasserfälle und tropische Vegetation inklusive. Im September kehren sommerliche Temperaturen und der blaue Himmel nach Salalah zurück, während das satte Grün der Wiesen und gefüllte Wadis für ein paar weitere Wochen bleiben.

2

Die Küstenstraßen von Salalah erkunden Ein Mietwagen gibt die Freiheit, die spektakulären Küstenstraßen rund um Salalah selbst zu entdecken. Immer wieder eröffnen sich neue Ausblicke auf das Meer, steile Klippen und einsame Buchten.

3

Mit Einheimischen ins Gespräch kommen

Die omanische Gastfreundschaft ist herzlich und aufrichtig. Wer offen auf die

Menschen zugeht, wird mit spannenden Geschichten über Land, Kultur und Alltag belohnt – ob beim Tee am Straßenrand, im Souk oder unterwegs im Wadi.

4

Bootstour vor Maskat unternehmen Die Buchten um die Daymaniyat Inseln bieten glasklares Wasser und laden zum Schnorcheln mit Schildkröten und bunten Fischen ein. Mit viel Glück kann man hier sogar auf Walhaie treffen.

5

Morgens zur Großen Sultan-Qabus-Moschee Wer früh kommt, erlebt die Ruhe dieses

Ortes und kann das beeindruckende Bauwerk in aller Stille bewundern.