The Voyager Extrablatt Malta & Gozo 04.12.2025 | Page 10

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T Y P I S C H

Malta & Gozo

Kinnie, Kaktusfeigen und kunstvolle Handarbeiten – ein Überblick über alles, was Malta und Gozo typisch macht – und oft unglaublich lecker ist.

Kinnie

Die süß-bittere Kräuterlimo

Wer schon einmal auf dem maltesischen Archipel unterwegs war, kommt an diesem Kultgetränk nicht vorbei. Kinnie ist überall präsent – im Restaurant, an der Strandbar oder gut gekühlt im Snack-Bar-Kühlschrank. Über den Geschmack lässt sich streiten, denn die Mischung aus Süße und Bitterkeit polarisiert. Wer jedoch aromatische Bitternoten liebt, findet in Kinnie einen echten Favoriten.

Kaktusfeigen & Likör

Kaktusfeigen prägen das Landschaftsbild der Inseln – und ebenso die Trinkkultur. Als natürliche Wegbegrenzung oder wild wachsend in den kargen, steinigen Regionen Maltas fallen die tiefgrünen Pflanzen sofort ins Auge.

Ihre Früchte leuchten in kräftigen Orange- und Pinktönen und sind kaum zu übersehen. Neben erfrischenden Eissorten findet man sie vor allem in Form des süffig-süßen Bajtra-Likör, der zu Malta gehört wie die Sonne zum Sommer.

Ġbejna Feiner Käse

Kennt man den Ġbejna nicht, war man nicht auf Malta: Der kleine runde Käse wird traditionell aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt. Und man kriegt ihn überall in allen Formen:

Ob als Hartkäse mit oder ohne

Kräuter oder in Ricotta oder Pastizzi. Übrigens: Der Ġbejna tan-nagħaġ hat eine geschützte Ursprungsbezeichnung – genau wie Bayerisches Bier oder Spreewälder Gurken!

Pastizzi Das ultimative Fingerfood

Kleine, knusprige Blätterteigtaschen, traditionell gefüllt mit Ricotta oder Erbsenpüree. Sie sind günstig, sättigend und an jeder Ecke zu finden. Die Zubereitung erfordert Geschick, denn der extrem schichtige Teig wird per Hand gezogen und mehrfach mit Fett bestrichen. Pastizzi sind für Malta, was Croissants für Frankreich und Empanadas für Südamerika sind: ein kulinarisches Wahrzeichen.

Ħobż tal-Malti

Außen knusprig, innen fluffig

Das Ħobż tal-Malti ist ein traditionelles maltesisches Sauerteigbrot mit einer knusprigen Kruste und weicher Krume, das traditionell in Holzöfen gebacken wird. Es wird oft mit Olivenöl,

Tomaten oder Tomatenmark bestrichen und mit Zutaten wie Kapern, Sardellen und maltesischem Käse belegt gegessen.

Ftira

Herzhafter Inselklassiker

Die Ftira ist ein flaches, ringförmiges Brot mit einer weichen, luftigen Krume und einer goldbraunen Kruste – und eines der emblematischsten Gerichte

Maltas. Traditionell wird sie belegt mit reifen Tomaten, Oliven, Kapern, Zwiebeln, Thunfisch oder Bohnenpaste. Jede Familie und jede Bäckerei hat ihre eigene Variante, und auf Gozo gilt die „ Ftira Gozitana“, die mit Kartoffeln, Tomaten und Kräutern im Ofen gebacken wird, als echter Geheimtipp.

Bunte Türen

Ein vertrauter Inselanblick

Insbesondere Valletta ist für seine wunderschönen wie reichlich verzierten bunten Holztüren bekannt. Doch begegnen einem diese auf der ganzen Inselgruppe.

Ihre Herkunft und ihr Stil sind eine Mischung aus verschiedenen historischen Einflüssen, wie dem arabischen Erbe, der Tradition des maltesischen Ordens( und anderer Ritterorden) und der lokalen Handwerkskunst. Und sie sind die typischen Mitbringel-Magnet-Motive.

Türklopfer

Persönlichkeit an der Klinke

Wir können nicht Türen ansprechen, ohne auch die maltesischen Türklopfer zu nennen: Die kunstvollen Türklopfer, in der Landessprache „ Habbata“ genannt, gehören zu den fotogensten

Souvenirs aus Malta. Diese oft imposanten Metallarbeiten schmücken seit Jahrhunderten die schweren Holztüren der Häuser auf der Insel und erzählen Geschichten von Status, Beruf und Glauben ihrer Bewohner.

Maltesische Spitze Alte Handwerkskunst

Generell ist Handwerkskunst in Malta allgegenwärtig. Und eine Kunstform, die es seit dem 16. Jahrhundert gibt, ist das Anfertigen maltesischer Spitze. Die Klöppelspitze wird auf hohen, schmalen Spitzenkisten gearbeitet und ist besonders auf der Insel Gozo verbreitet. Sehen kann man die feinen Arbeiten aber auch in den zahlreichen Andenkenläden in der Hauptstadt – man muss nur die Augen dafür offenhalten.