The Voyager Extrablatt Malta & Gozo 04.12.2025 | Page 19

SPECIAL 19 presented by

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Eine Insel, die man schmeckt

Die kulinarischen Erlebnisse auf Gozo führen direkt zu den Menschen, die die Insel prägen.

Obwohl nur 19 Kilometer zwischen Malta und

Gozo liegen, erwartet Besucher auf der kleineren Schwesterinsel eine überraschend vielfältige und ebenso beeindruckende Küche. Wer Gozo wirklich verstehen will, muss essen gehen – dort, wo das Inselleben am ursprünglichsten ist:

in kleinen Bäckereien, auf Bauernhöfen, in privaten Küchen und bei Menschen, die mit Herz und Überzeugung weitergeben, was Gozo so einzigartig macht. Eine Tour mit Taste of Gozo ist genau das – eine Einladung hinter die Kulissen. Gründerin Leanne Meilak beschreibt ihre Vision als eine natürliche Erweiterung der Gastfreundschaft, die sie seit jeher lebt. Ihre Liebe zum Essen und zu ihrer Heimatinsel war der Ausgangspunkt; ihre Idee, Kultur über Geschmack erfahrbar zu machen, die treibende Kraft. „ Ich möchte Türen öffnen – in Familienbetriebe, in private Küchen, an Orte, die man allein niemals finden würde“, sagt sie. Nichts an ihren Touren wirkt touristisch oder gestellt. Man taucht in den Alltag der Insel ein und begegnet Menschen, die mit Stolz und Wärme von ihrer Arbeit erzählen.

Tradition aus dem Steinofen

Ein Höhepunkt jeder Taste-of-Gozo-Tour ist der Besuch in Debono’ s Bakery in Għajnsielem, einer traditionellen Dorfbackstube, in der seit Generationen mit denselben Techniken gebacken wird.

Schon beim Betreten schlägt einem der warme Duft von frischem Brot, Kräutern und Hefeteig entgegen. Die Bäcker zeigen, wie der Teig gezogen, gefaltet und in die glühend heißen Steinöfen eingeschossen wird. Hier entstehen Klassiker wie Ftira, die gozitanische

Pizza-Variante, und natürlich Pastizzi, die knusprig gefüllten Teigtaschen, die zum Alltag der Insel gehören. Die Atmosphäre ist authentisch, laut, herzlich – und man spürt sofort, wie sehr die Bäckerei Teil des Dorflebens ist.

Handwerk zwischen Meer und Stein

Ein weiteres Highlight der Tour sind die Salzpfannen von Xwejni an der Nordküste. Seit über 350 Jahren wird hier Meerwasser in schachbrettartigen Becken verdunstet – ein traditionelles Handwerk, das bis heute von wenigen Familien weitergeführt wird. Zwischen den hellen Kalksteinbecken, die im Sonnenlicht glänzen, erklärt Salzbauer Alfred Attard, wie er das Meersalz erntet, trocknet und lagert. Der gesamte Prozess folgt noch immer der Natur: Sonne, Wind und Meer übernehmen den größten Teil der Arbeit. Den Rest erledigt Alfred selbst – er schöpft, harkt und sammelt das Salz von Hand. Ein Knochenjob, der viel körperliche Kraft verlangt. Und trotzdem steht Alfred mit einem Lächeln dort, Tag für Tag. Das Ergebnis seiner Arbeit ist ein sehr reines, fein strukturiertes Meersalz, das zu den geschätzten Spezialitäten Gozos zählt.

Einblick in Gozos Landwirtschaft

Der Besuch eines kleinen Schafsbauernhofs zeigt eine weitere Facette der Insel: die tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihrer Landwirtschaft. Zwischen Feldern, Steinmauern und sanften Hügeln erklären junge Landwirte, wie sie ihre Herden versorgen, melken und aus frischer Milch traditionelle Produkte herstellen. Die Atmosphäre ist ruhig, bodenständig und nahbar. Hier spürt man, wie viel Handarbeit, Wissen und generationsüberliefertes Können in jedem einzelnen Produkt steckt – und wie stark bäuerliche Traditionen das Leben auf Gozo bis heute prägen. Der Austausch ist persönlich: Besucher dürfen Fragen stellen, probieren und sogar einzelne Arbeitsschritte selbst ausprobieren. Am Ende wartet ein einfaches festa tal-bidwi: ein Bauernfest ohne Kochkunst, aber voller Geschmack – frische Tomaten, Ġbejna, Brot, Olivenöl. „ Wenn ich sehe, wie sehr Gäste dieses ursprüngliche, gemeinschaftliche Essen genießen, weiß ich jedes Mal: Das ist genau der Grund, warum ich Taste of Gozo gegründet habe“, sagt Leanne.

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