The Voyager 07.08.2025 | Page 13

Foto: Stella Hack
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SPECIAL 13

KAISERBÄDER Seebrücken, Strandkörbe & Villen mit Geschichte

STRANDLEBEN Zwischen Brücke, Brandung

Foto: Stella Hack

und Blicken in die Tiefe

Die Seebrücken der Kaiserbäder sind mehr als nur Bauwerke – sie sind Wahrzeichen, Aussichtsplattformen und romantische Spazierziele zugleich. Von den eleganten Holzplanken aus öffnet sich der Blick auf das offene Meer, während unter einem sanft die Wellen schlagen.

Am breiten Sandstrand reihen sich Strandkörbe wie Farbtupfer vor der weiten Wasserlinie. Hier ist der Rhythmus des Tages vom Meeresrauschen bestimmt. Wer sich weiter westlich Richtung Bansin wagt, entdeckt schließlich die Steilküste, wo sich die Insel von ihrer wilden, naturbelassenen Seite zeigt.

Dort treffen Steilküsten auf weiches Dünengras, das Meer auf uralte Bäume – und plötzlich wird klar: Usedom ist viel mehr als Bäderkultur. Es ist eine Küstenlandschaft voller Kontraste, die jeden Schritt zwischen Brücke, Brandung und bewaldetem Höhenweg unvergesslich macht.

Foto: Stella Hack

ABSCHALTEN Strandkorbzeit mit Meerblick

Der Strandkorb – heute ein Sinnbild norddeutscher Gemütlichkeit – wurde vor über 135 Jahren erfunden, um vor Wind, Sonne und neugierigen Blicken zu schützen. Auf Usedom ist er längst ein fester Bestandteil der Küstenkultur. Ob mit einem guten Buch, einem Kaffee in der Hand oder einfach nur dem Blick in die Wellen: Die Stunden im Korb gehören zu den stillen Höhepunkten eines Tages in den Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf oder Bansin. Ein besonderes Highlight: In Heringsdorf steht der größte Strandkorb der Welt – sechs Meter breit, vier Meter hoch und mit Platz für bis zu 90 Personen. Ein beliebtes Fotomotiv, aber auch Symbol für die liebevolle Tradition, die hier bis heute weiterlebt. Denn nirgends lässt sich das Meer stilvoller genießen als aus einem dieser charmanten Körbe – am besten bei Sonnenuntergang, wenn das Licht alles in Gold taucht.

Foto: Stella Hack

BÄDERARCHITEKTUR

Villen entdecken, Geschichte spüren

Die prachtvollen Villen in Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin sind das architektonische Herz der Kaiserbäder. Entstanden Ende des 19. Jahrhunderts zur Zeit der kaiserlichen Sommerfrische, spiegeln sie den Glanz einer Epoche wider, in der Adel und die Berliner Schickeria an die Ostsee reisten – auf der Suche nach Erholung, Eleganz und einem Hauch mondäner Weitläufigkeit.

Die sogenannte Bäderarchitektur vereint verschnörkelte Veranden, Säulen, Erker, Türmchen sowie Freitreppen zu einem einmaligen Ensemble, das es so nur an der deutschen Ostseeküste gibt. Viele dieser Villen sind liebevoll restauriert und heute Hotels, Cafés oder Kulturorte, die Geschichte lebendig machen.

Ein Spaziergang durch Bansin oder Heringsdorf gleicht einem Flanieren durch ein bewohntes Freilichtmuseum – und jedes Haus erzählt seine eigene Geschichte. Wer genau hinsieht, entdeckt Namensschilder wie „ Villa Viktoria“ oder „ Haus Seeblick“ und spürt: Hier lebt Tradition – zwischen Seeluft und Stuckfassade.

Aktivitäten