The Voyager 11.01.2024 | Page 21

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Florian Schuster profitiert seit 20 Jahren von seinem Vielfliegerstatus .

Tipps & News für Meilensammler

Wie sammle und optimiere ich Meilen & Co .? Unser Herausgeber ist Vielflieger – und macht dich zum Profi in der Luft und am Boden . Diesmal : Clevere Wege in die Business Class .

V orne im Flugzeug zu sitzen muss nicht teuer sein . Wir stellen fünf Wege vor , mit denen du ohne ein viele tausend Euro teures Ticket zu kaufen in der Business oder First Class landest . Tipps wie „ Im Anzug am Check-in erscheinen “ oder einen falschen Doktortitel in der Buchung anzugeben sind nicht dabei – das ist nämlich alles Quatsch .

Meilen sammeln und einlösen

Der günstigste Weg in die Business Class ist auf jeden Fall der , den Flug mit Meilen zu buchen . Die muss man aber erst einmal sammeln . Das geht zum einen übers Fliegen , aber auch durch Kreditkartenausgaben oder durch Prämienmeilen , die man zum Beispiel für bestimmte Käufe , Versicherungen oder bei Zeitschriftenabos bekommt .

Entweder man nutzt eine Kreditkarte wie die von Miles & More , um direkt für jede Ausgabe Meilen zu bekommen oder man sammelt über American Express Membership Rewards . Diese Punkte kann man dann bei Bedarf zu bestimmten Partnern übertragen und dort entsprechend Meilen oder Punkte zu bekommen , mit denen man dann dort Flüge oder Hotels buchen kann . Die Verfügbarkeit von Prämienflügen ist sehr unterschiedlich – je nach Programm gibt es zu manchen Daten gar keine mit Meilen buchbaren Flüge oder sie sind viel teurer als im günstigsten Fall . Daher lohnt sich auch hier ein frühzeitiger Vergleich . Sehr lohnenswert sind auch die Meilenschnäppchen der Lufthansa , bei der bestimmte Ziele zu besonders günstigen Meilenpreisen buchbar sind .

Und wie viele Meilen brauche ich ? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab – grob kann man aber davon ausgehen , dass die Meilen , die man mit zehn bis zwanzig Flügen gesammelt hat , reichen , um einen weiteren Flug mit Meilen zu buchen . Zusätzlich zu den Meilen muss man noch Steuern und Gebühren zahlen – ganz umsonst fliegt man also auch nicht mit Meilen . Für einen Flug in die USA sind das je nach Fluggesellschaft und Meilenprogramm üblicherweise zwischen 150 und 700 Euro – je nachdem , ob der sogenannte Treibstoffzuschlag berechnet wird oder nicht .

Meilen kaufen und direkt damit buchen

Einige Meilenprogramme erlauben auch den Kauf von Meilen . Das lohnt sich aber nur in wenigen Fällen . Eine Ausnahme sind die LifeMiles von Avianca . Hier gibt es häufig Angebote mit hohen Meilenboni , man bekommt dann zum Beispiel 100 bis 200 Prozent mehr Meilen . Der Preis pro Meile sinkt dann deutlich – und so lohnt sich der Kauf zum direkten Buchen . Im Dezember gab es zum Beispiel zuletzt 160 % Bonus , aus 50.000 Meilen wurden so 130.000 Meilen – für 1.650 US-Dollar , also umgerechnet rund 0,0115 Euro-Cent pro Meile . Da Avianca LifeMiles keine Treibstoffzuschläge erhebt , sind die Zuzahlungen für einen Prämienflug sehr gering – bei Fernverbindungen muss man mit ca . 50 bis 150 Euro pro Flug rechnen . In Summe kostet dann zum Beispiel Frankfurt nach San Francisco unter 2.000 Euro in der Business Class von Lufthansa oder United Airlines . Ein Hin-und Rückflug , der regulär gebucht eher 4.000 bis 5.000 Euro kostet . Wichtig : Vor dem Meilenkauf sollte man aber auch hier die Verfügbarkeit checken – und selbst dann bleibt noch ein Restrisiko , dass bis zur Buchung keine Meilenplätze mehr frei sind .

Abflughafen im Ausland

Die Preise für Flüge werden durch viele Faktoren beeinflusst . Zwei nicht unwesentliche : die Wirtschaftskraft des Abfluglandes und die Konkurrenz durch andere Airlines auf der gleichen Verbindung . Abflüge aus Deutschland sind im europäischen Vergleich eher teuer . So kann es sich lohnen , nach Verbindungen zu schauen , bei denen man im Ausland startet . Die Reise wird so etwas aufwändiger , denn man muss ja dann noch extra zum Abflugort reisen . Wenn man die Zeit hat , kann man es aber gut mit einem kleinen Stopover verbinden .

Der reine Flugpreis wird im Idealfall mindestens 30 Prozent günstiger als ab Deutschland . Als alternative Abflughäfen kommen viele infrage – je nach Reiseziel und Angebotslage . Checken Sie einfach mal mit Abflug von Oslo oder Stockholm , von Prag , Rom oder Amsterdam . Ich bin auch schon günstig ab Budapest in die USA geflogen , von Wien nach Taipei oder von Mailand aus nach Singapur . Hinzu kommen immer noch die Kosten , um zum neuen Abflugort zu kommen und gegebenenfalls ein oder zwei Übernachtungen . Wer mit dem Flugzeug zum Abflugort reist , sollte genügend Puffer einplanen : Da die Anreise zum Abflugort nicht auf einem Ticket mit dem großen Flug ist , darf man diesen auf keinen Fall verpassen – ist man nicht rechtzeitig da , verfällt der Flug im schlimmsten Fall . Ich buche üblicherweise eine Anreise am Vorabend , gehe bequem ins Flughafenhotel und starte sicher am nächsten Tag zum eigentlichen Ziel .

Upgrade mit Meilen , kaufen oder darauf bieten

Ist einmal ein Economy-Ticket gebucht , kann man bei vielen Fluggesellschaften auch später noch versuchen upzugraden . Möglichkeit 1 : Man setzt dafür Meilen ein . Dabei sollte man genau schauen , ob das wirklich ein guter Deal ist – häufig ist der Gegenwert im Vergleich zu einer kompletten Buchung mit Meilen nicht so gut . Die Möglichkeiten 2 und 3 kosten hingegen direkt Geld – für einen festen Betrag in die höhere Klasse oder mit einem Auktionssystem , bei dem man auf das Upgrade bietet . Gerade Letzteres kann sich lohnen , wenn man nicht allzu hoch bietet , dann aber den Zuschlag bekommt . Man zahlt auch tatsächlich nur , wenn man das Upgrade bekommt . Vorab garantiert ist es dabei aber natürlich nicht .

In der nächsten Ausgabe widmen wir uns der Frage , für wen sich ein Airline-Status lohnt .