E s ist ein Klassiker der Reisekultur und das wahrscheinlich teuerste Klappbett der Welt: Louis Vuitton hat das 1868 erstmals vorgestellte Kofferbett des Luxushauses wiederbelebt. Endlich, möchte man sagen, denn auf ein faltbares Luxus-Feldbett im LV-Monogramm-Look haben wir von The Voyager schon viel zu lange gewartet – denn für den spontanen Nap zwischen Jet und Jacht, irgendwo zwischen Côte d’ Azur und Coachella, mussten wir seither auf einer billigen Isomatte schlafen. Wie würdelos!
Dass dieses Objekt der Begierde einst für Weltentdecker gedacht war, macht die Sache nur noch skurriler. Damals brauchte man ein solches Bett, wenn man monatelang im staubigen Orient Eisenbahnlinien plante oder mit Kamelkarawanen durch die Sahara zog.
Aber wer braucht heutzutage so ein Kofferbett? Wir sind uns sicher einig: niemand – natürlich. Echte Weltentdecker brauchen kein Kofferbett für rund 200.000 Euro. Denn sie schlafen dort, wo das Leben passiert: in Hütten, unter Sternen, auf Booten oder zwischen Dünen. Nicht in einem instagramtauglichen Designobjekt mit Memory-Foam und Buchenholz- Nachttisch. Wer wirklich unterwegs ist, sammelt Geschichten. Und dafür reicht auch ein einfaches Zelt.
Foto: Louis Vuitton
Foto: Louis Vuitton
Von Michael Hüttinger
� Die Bed Trunks von Louis Vuitton, links kreiert von Nicolas Ghesquière, in der Mitte von Pharrell Williams und rechts der Klassiker.