„ Ohne Plan durch Nordindien – aber mit offenem Herzen, offenen Türen und einem Team voller Hingabe.“
Gordon Below, Fotograf & Fototrainer
I ndien im Juni – das klingt für viele nach einem schlechten Scherz. Zu heiß, zu laut, zu dreckig, zu gefährlich, sagen sie. All diese Vorurteile prasselten auf mich ein – und doch bin ich gegangen. Nicht trotz dieser Stimmen, sondern genau deshalb. Aus einer fixen Idee wurde eine 2.000 Kilometer lange Reise durch Nordindiens Wüsten, Städte, Berge und Dörfer. Es war heiß – 43 Grad, manchmal mehr. Aber das, was mich unterwegs am meisten berührt hat, war nie die Hitze – sondern die Menschen. Was ich gefunden habe, lässt sich kaum in Worte fassen. Und doch will ich es versuchen. Denn Rajasthan hat mir nicht nur Farben, Gerüche, Geräusche und Geschichten geschenkt. Es hat mir gezeigt, wie Reisen wirklich sein kann.
Mit Abenteuerlust und viel Neugier sind wir am 2. Juni gestartet. Das Wichtigste: Mit Piyush hatte ich einen Reiseleiter an meiner Seite, der diese Tour zu etwas ganz Besonderem gemacht hat. Er war nicht nur mein Begleiter, sondern mein Türöffner, Wegbereiter, Dolmetscher – und Mitorganisator zukünftiger Reisen wie dieser.
Das echte Indien offenbart sich nicht durch Sehenswürdigkeiten, sondern durch Begegnungen.
Er war unser Anker auf dieser Reise – mit seiner Limousine und dem wohl besten Fahrerherz der Welt: Salem Radhe. Immer mit ruhiger Hand, klarem Kopf und offenem Herzen – durch das Chaos der Städte und die Stille der Landschaften.
Ein Teil der Reise führte mich im offenen Jeep über staubige Pisten tief hinein ins wilde Jawai- Gebiet. Zwischen Leoparden und Hirten verbrachten wir ein paar Nächte. Zwar war es keine Reitsafari – die kommt beim nächsten Mal –, aber es war dieselbe Entschleunigung, derselbe Blick für das, was am Wegesrand liegt. Für das Knirschen unter den Reifen, das Licht über den Hügeln, das Lächeln eines Fremden.
Ich habe in märchenhaften Palästen übernachtet – und einfache Mahlzeiten mit einer Familie geteilt, bei der ich selbst mitkochen durfte. Ich war im Galtaji-Tempel, dem „ Affentempel“, und im Karni-Mata- Tempel, dem Zuhause der heiligen Ratten. Ich habe Märkte durchstreift, in Stille gebadet – und das echte Indien gespürt. Nicht durch Sehenswürdigkeiten, sondern durch Begegnungen.
Indien ist nicht ein Land. Es ist ein Dutzend – oder ein ganzes Universum.
Diese Reise war voller Emotionen, Staub, Licht und echter Geschichten. Rajasthan – so roh, so lebendig, so voller Seele. Kein Plan, keine To-do-Liste. Dafür Vertrauen, Freundschaft und Offenheit. Umesh, mein Guide in Jaipur, war der Einstieg in diese Welt. Frühmorgens mit dem Fahrrad durch die Stadt, abends zu Fuß durch kleine Gassen. Alles wirkte vertrauter, echter mit ihm an meiner Seite. In offenen Werkstätten trafen wir Handwerker, hörten ihre Geschichten, sahen ihnen bei der Arbeit zu. Ihr Stolz, ihre Kunst – sie haben Spuren hinterlassen.
Und Piyush? Er hat mich über all diese Kilometer hinweg begleitet – und dabei nie nur geführt. Er hat mich teilhaben lassen an seinem unglaublichen Wissen, an seinen Freunden, an seinem Land. Reisen wie mit Freunden – in einem Land, das alles zeigt, wenn du bereit bist, hinzusehen. Hier gibt es noch mehr Bilder von meiner Reise.
5 Erfahrungen, die mir Rajasthan geschenkt hat
1
Der beste Plan ist kein Plan Vertraue deinem Gefühl – nicht Google Maps. Die schönsten Orte stehen nicht im Internet. Sie werden dir gezeigt – von Menschen, die sie lieben.
2
Weniger sehen, mehr erleben Drei intensive Begegnungen sind mehr als zehn schnelle Selfies. Lieber eine Stadt spüren als fünf abhaken.
3
Ein guter Fahrer ist Gold wert Danke, Salem Radhe – du hast mich sicher durch das größte Getümmel gebracht und jeden Fotostopp möglich gemacht.
4
Vertrau auf Umwege Sie führen oft genau dorthin, wo das Leben passiert. Indien ist keine Reise. Indien ist ein Gefühl.
5
Sag Ja zu allem, was echt ist Frühstück auf dem Markt? Hochzeits- einladung von Fremden? Kochkurs bei der Marktbekanntschaft? Tu’ s.
Komm mit! Das nächste Abenteuer wartet schon: Südindien.
Im März 2026 geht’ s weiter – und diesmal nicht allein. Ich würde dich gerne mitnehmen auf eine ebenso wilde, herzliche und unplanbare Reise durch Südindien. Keine fertige Route. Kein starres Programm. Aber ein klarer Plan: Staunen. Fühlen. Erleben. Wenn du dabei sein willst, brauchst du nur zwei Dinge: Spontanität und echtes Reisefieber.
Melde dich. Nicht morgen. Jetzt. Denn das Leben wartet nicht.