Bäume oder Büsche im Vordergrund eines Landschaftsfotos sorgen für Tiefe und Dynamik in der Aufnahme. Natürliche Rahmen wie diese sind beliebte fotografische Gestaltungsmittel.
� Black Dragon Pool, Lijiang, China
Vielleicht hast du schon einmal den Ausdruck „ Vordergrund macht Bild gesund“ gehört – eine der meistgenutzten Floskeln in der Fotografie. Doch was bedeutet das eigentlich? Ein Bild, ob gemalt oder fotografiert, ist zunächst zweidimensional. Um dennoch Tiefe zu erzeugen, arbeiten Maler zum Beispiel mit unterschiedlichen Farbabstufungen. In einer Alpenlandschaft erscheinen die Berge im Hintergrund oft kühler und blauer, während der Vordergrund wärmer gestaltet ist.
Die Fotografie nutzt einen weiteren Trick: Indem Teile des Vordergrunds ein Motiv teilweise verdecken und den Bildausschnitt verengen, entsteht Tiefe. Gleichzeitig wird der Blick automatisch auf das eigentliche Motiv gelenkt. Ein natürlicher Rahmen kann diesen Effekt ebenfalls erzeugen. Beziehst du etwa einen Baum oder Busch als gestalterisches Element im Vordergrund ein, führt das Auge wie von selbst in die gewünschte Richtung – in unserem Beispiel oben zum schönen Tempel. Auch ein Fenster oder eine Tür kann als Rahmen dienen; der wahrgenommene Ausschnitt wird kleiner und das Foto gewinnt an Spannung. Als Fotograf lohnt es sich, mit solchen kleinen Kniffen zu spielen, um subtil Dynamik zu schaffen. Du kannst diesen Effekt nur leicht andeuten oder bewusst stark einsetzen – je nach Geschmack. Sicher ist: Ein Bild wirkt durch dieses einfache Mittel sofort ansprechender und weniger flach. Ob es dadurch tatsächlich „ gesünder“ erscheint, wie der Volksmund behauptet, sei allerdings dahingestellt.
Warum funktioniert das Foto so gut?
Dieser Tempel ist ein Bilderbuchmotiv. Wichtiges Element der Auf nahme ist der natürliche Rahmen.
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Die Aufnahme gewinnt an Tiefe und Dynamik, indem man die Blätter eines Baumes und einiger Büsche in die Komposition miteinbezieht. So wird ein natürlicher Rahmen gebildet, der die Blickrichtung auf den chinesischen Tempel lenkt.
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Um das Gebäude wurde noch genügend Platz gelassen, damit der Betrachter das ganze malerische Szenario einsehen kann. Selbst die schneebedeckte Bergkuppe im Bildhintergrund ist sichtbar und wird nicht von dem Tempel verdeckt.