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Reisen in der Nebensaison
Zwischen Saisonende und-beginn, zwischen Hochsommer und Weihnachtszeit, liegt eine stille, oft übersehene Schönheit. Wer das Reisen in der Nebensaison wagt, wird belohnt.
W nn die Temperaturen sinken, die Orte leerer werden und das Licht weicher fällt, beginnt für viele der wahre Luxus: Reisen ohne Hektik, Hitze und Menschenmassen. Frühling und Herbst gelten längst nicht mehr als Kompromiss, sondern als bewusst gewählte Zeit – für stille Naturerlebnisse, authentische Begegnungen und neue Perspektiven auf Vertrautes. Ob goldene Weinberge, ruhevolle Küsten oder erwachende Inseln: Nebensaison bedeutet mehr Raum, mehr Tiefe – und oft auch angenehmere Preise.
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Stille in Stein Andalusien im November
Die Alhambra glüht in der tiefstehenden Sonne, die Innenhöfe von Córdoba sind leer, und über Sevilla liegt ein weiches Licht. Wer Südspanien im Spätherbst besucht, erlebt ein ganz anderes Andalusien – voller Weite, Melancholie und Zeitlosigkeit. Noch immer warm, aber nicht mehr heiß, offenbart sich hier eine Schönheit, die man im Juli kaum erfährt.
Tipp: In den weißen Dörfern der Sierra de Grazalema übernachten – und morgens zu- sehen, wie der Nebel aus den Tälern steigt.
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Wenn alles blüht Frühling auf Kreta
Bevor die Tavernen voll und die Strände lebhaft werden, gehört Kreta ganz den Blüten, den Schafen und den Wandernden. Der April ist eine stille Offenbarung: Anemonen auf den Wiesen, Wildkräuter in der Luft und leergefegte Pfade durch die Samaria-Schlucht.
Tipp: Die Hochebene von Lasithi ist im Frühling ein einziges Farbenmeer, überzogen von einer Vielzahl an Wildblumen.
Oliven, Licht und
Foto: Michele Ursi / AdobeStock weiße Städte Apulien im Spätherbst
Wenn die Ernte beginnt und die Sonne tief über den Trulli steht, entfaltet Apulien seinen stillen Zauber. In Ostuni, Locorotondo oder Martina Franca sind die Gassen leerer, die Luft würzig vom Rauch der ersten Holzöfen. Am Meer herrscht Ruhe. Fischerboote statt Sonnenschirme. Es ist die Zeit für lange Mittagessen auf dem Land, für Ölmühlenbesuche, für Gespräche über Granatapfelbäume hinweg. Die Landschaft zeigt sich in sanften Tönen, das Meer ist oft noch warm genug für ein letztes Bad.
Tipp: In einem Masseria-Gutshof übernachten, Olivenöl frisch aus der Presse verkosten und dem Licht beim Wandern durch das Valle d’ Itria folgen.
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Wüste ohne Hitze Marokko im Februar
Tagsüber 22 Grad, nachts frische Luft und über allem ein klarer Himmel: Der marokkanische Spätwinter ist perfekt für Wüstentrips, Souk- Bummel und Atlas-Wanderungen. In Marrakesch ist das Leben bereits auf den Gassen, aber ohne sommerlichen Trubel. Und in der Sahara wartet die Stille – ganz ohne touristischen Overkill.
Tipp: Übernachten in einem stilvollen Wüsten- Camp bei Merzouga – inklusive Sonnenaufgang auf der Düne.
Provence in Pastell Unterwegs im März
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Noch bevor der Lavendel blüht, zeigt sich die Provence in zarten Tönen: Pfirsichfarbenes Licht, Mandelblüten, der Duft von Holzfeuern in alten Steindörfern. Cafés öffnen langsam wieder ihre Fensterläden, Märkte erwachen aus dem Winterschlaf. Der Tourismus ist noch in Vorbereitung – perfekt für alle, die das Echte suchen.
Anreise: In Arles oder Uzès übernachten und Tagesausflüge in die Camargue oder zu den Abteien unternehmen – ohne sommerliche Drängelei.