The Voyager Extrablatt Malta & Gozo 04.12.2025 | Page 13
Foto: Angelo Birgu / Visit Malta
Foto: Sven T. Möller Foto: Oliver Wong / Visit Malta Foto: Visit Malta
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Foto: Angelo Birgu / Visit Malta
VALLETTA Die goldene Stadt
Entdecke in Maltas kleiner, aber eindrucksvoller Hauptstadt ein faszinierendes Zusammenspiel aus Geschichte, mediterraner Lebensfreude, barocker Architektur und modernen Genussadressen.
V alletta ist mit knapp einem Quadratkilometer eine der kleinsten Hauptstädte Europas – und doch fühlt sich ein Aufenthalt hier nie wie ein reiner Zwischenstopp an. Die Stadt ist dicht an Erlebnissen, klar strukturiert und dank kurzer Wege ideal, um in zwei Tagen tief in Maltas Vergangenheit einzutauchen und gleichzeitig die entspannte, maritime Gegenwart zu genießen. Viele Besucher unterschätzen, wie vielseitig Valletta ist: Zwischen prunkvollen Palästen und Meerblicken eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven, kleine Lokale, versteckte Höfe oder stille Kirchen, die man ganz für sich hat.
Zwischen Gassen aus Goldstein und dem Blau des Hafens
Sobald man durch das City Gate tritt, ändert sich die Atmosphäre spürbar. Die breiten Bastionen aus hellem Kalkstein wirken wie ein steinernes Portal in eine andere Zeit, doch der Alltag der Malteser mischt sich überall hinein: Hausfassaden mit geschnitzten Holzerkern, Wäscheleinen über Kopfsteinpflaster, der Duft von Espresso und das Rauschen der Fähren im Hafen.
Valletta lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden. Durch das rechtwinklige Straßennetz sieht man immer wieder das Meer am Ende einer Gasse aufblitzen – ein Moment, der diese Stadt sofort vertraut und offen wirken lässt. Die Republic Street und die Merchant Street sind die lebhaften Achsen Vallettas. Straßenverkäufer bieten Obst, Gebäck oder maltesisches Kunsthandwerk an, Besucher strömen aus den Museen, und am Nachmittag füllen sich die Cafés mit Einheimischen, die ihren alltäglichen Stadtspaziergang machen. Wer Ruhe sucht, biegt in die kleineren Querstraßen ab, die steil bergab Richtung Grand Harbour führen. Hier offenbart sich das authentische Valletta: alte Steinbögen, schattige Treppen, kleine Läden, die seit Generationen bestehen.
Kultur zwischen Ordensgeschichte und zeitgenössischen Akzenten
Vallettas kulturelle Dichte ist außergewöhnlich. Ein Höhepunkt ist die St. John’ s Co-Cathedral, deren nüchterne Fassade kaum vermuten lässt, welch opulentes Barock sich im Inneren entfaltet. Nur wenige Schritte weiter öffnet der Grandmaster’ s Palace mit seinen historischen Sälen und dem Waffenarsenal ein eindrucksvolles Kapitel der Ordensgeschichte. Im National Museum of Archaeology gewinnen die Jahrtausende vor der Ordenszeit Kontur: Figurinen aus den frühen Tempelkulturen, kunstvolle Schmuckstücke und Fundstücke aus Maltas Megalithzeit erzählen von einer erstaunlich alten Zivilisation mitten im Mittelmeer. Zeitgenössische Kunst findet man im MUŻA, das moderne Werke mit klassischen Sammlungen kombiniert und bewusst neue Blickwinkel schafft.
Wer die maritime Vergangenheit Vallettas verstehen möchte, sollte das Fort St. Elmo besuchen. Die Festung bewacht seit Jahrhunderten den Eingang zum Grand Harbour und beherbergt eines der spannendsten historischen Museen der Insel. Von den Aussichtspunkten des Forts sieht man das Wechselspiel aus Meer, Mauern und Stadt besonders eindrucksvoll – und den Blick hinüber zu den Three Cities, die auf der anderen Seite des Hafens liegen. Vittoriosa, Senglea und Cospicua gehören zu den ältesten Siedlungen Maltas. Eine kurze Fährfahrt führt direkt in ein ruhigeres, authentisches Malta: enge Gassen, geschwungene Bastionen, kleine Fischerhäfen und Kirchen, die tiefer in die Geschichte des Ordens führen als jeder andere Ort auf der Insel.
Kulinarik: Mediterrane Vielfalt im Herzen der Stadt
Vallettas Küche ist so vielfältig wie seine Geschichte. In der Is-Suq Tal-Belt, der restaurierten Markthalle aus dem 19. Jahrhundert, findet man zur Mittagszeit ein lebendiges Nebeneinander aus lokalen Spezialitäten, frischem Fisch, warmen maltesischen Gerichten und internationalen Einflüssen. Kleine Bäckereien, traditionelle Konditoreien und moderne Cafés laden zu kurzen Pausen ein, und rund um die Republic Street findet man zahlreiche Orte, die die maltesische und mediterrane Küche neu interpretieren.
Am Abend entfaltet sich ein anderer Rhythmus: In den Gassen rund um die Strait Street entstehen immer mehr Lokale, die mit regionalen Zutaten, Fisch aus lokalen Gewässern und kreativer Bistroküche arbeiten. Weinbars schenken Sorten aus, die es fast nur auf Malta gibt – leichte, fruchtige Rebsorten wie Ġellewża und Girgentina, die hervorragend zu den insularen Aromen passen. Die Atmosphäre ist ungezwungen, oft leicht nostalgisch und immer nah am Meer.
Foto: Sven T. Möller Foto: Oliver Wong / Visit Malta Foto: Visit Malta
Das sollte man in Valletta gemacht haben
� St. John’ s Co-Cathedral besuchen: Eines der prachtvollsten Barockinterieurs Europas
� Durch die Altstadtgassen schlendern: Kalksteinfassaden, Holzerker und kleine Handwerksläden entdecken
� Upper Barrakka Gardens: exotische Früchte, Sodas und Gewürze entdecken
� Mit der Fähre nach Sliema oder zu den Three Cities fahren:: kurze Fahrten mit eindrucksvollen Perspektiven
� Is-Suq Tal-Belt erleben: Markt, Feinkost und Streetfood unter einem Dach
� Fort St. Elmo erkunden: Geschichte und Weitblicke über die Hafeneinfahrt
� Strait Street am Abend: Bars, Musik und mediterranes Flair