Nicht nur ein Geheimtipp für Natur- liebhaber – auch kulinarisch zeigt sich die Karibikinsel überraschend besonders.
W ährend viele Karibikinseln auf Fusionsküche, internationale Gourmettrends und Beachfront-Dining setzen, geht Tobago einen anderen Weg. Auf der kleinen Schwesterinsel von Trinidad in der Karibik steht Kulinarik nicht für Inszenierung, sondern für Identität. Hier sind es die Menschen, nicht die Menüs, die den Geschmack der Insel prägen – mit Leidenschaft, Handwerk und einer tiefen Verbindung zu ihren Wurzeln. Wer Tobago kulinarisch entdeckt, erlebt nicht nur gutes, frisches und lokales Essen, sondern gelebte Geschichte auf dem Teller. Vier Einheimische zeigen, wie viel Kultur und Individualität in den Kochtöpfen und Öfen der Insel steckt.
Foto: Tobago Tourism Agency
Regionale Klassiker im Shurland Nature Park
Wie sehr Genuss und Natur auf Tobago zusammengehören, zeigt Ms. Shurland James in ihrem liebevoll angelegten Shurland Nature Park im Inselinneren mit Blick auf die Bloody Bay. Auf dem Gelände, das sie selbst mit Gärten, Tieren und heimischer Botanik gestaltet hat, lädt sie regelmäßig zum Mittagessen im Freien ein. Aufgetischt werden traditionelle Gerichte der Insel. Fisch, Hühnchen, Callaloo, Corn Pie, gewürzter Gemüsereis, Dasheen, Kochbananen, Süßkartoffeln und frischer Salat kommen bei ihr auf den Tisch. Fast alles stammt aus dem eigenen Garten oder von Nachbarsfarmen: schlicht, saisonal, regional – und voller Geschmack. Zwischen sattgrüner Vegetation und schwirrenden Kolibris wird das Essen zum Sinneserlebnis und Spiegel der Insel.
� Das kulinarische Erlebnis im Shurland Nature Park wird durch sattgrüne Vegetation und unzählige Kolibris abgerundet.
Foto: Tobago Tourism Agency
� Wer möchte, darf bei der Schokoladenherstellung bei Tonči
Chocolate selbst mit anpacken.
Die Renaissance der Kakaokultur: Tonči Chocolate & Coffee
Die Insel blickt auf eine lange Kakaotradition zurück – und genau die lässt Tonči wieder aufleben. In der kleinen Manufaktur nahe Plymouth werden Bohnen lokaler Kleinbauern von Hand über dem traditionellen Coal Pot geröstet und komplett manuell verarbeitet – von Fermentation bis Verpackung. Nicht Nostalgie, sondern Qualität und Herkunft stehen im Fokus. Bei Verkostungen oder Workshops erleben Besucher, wie aus rohen Bohnen hochwertige Beanto-Bar-Schokolade entsteht.
Foto: Tobago Tourism Agency
Backen wie vor hundert Jahren
In Castara, einem kleinen Fischerdorf an der Nordwestküste Tobagos, duftet es zweimal die Woche ganz besonders. Dann befeuert Aliston Taylor die traditionellen Lehmöfen des Ortes und bäckt Brot wie schon seine Großeltern. Die aus Lehm, Stroh und Wasser gefertigten Öfen speichern Holzfeuerwärme – es entstehen goldbraune Brote, Kokoskuchen und herzhafte Gebäckstücke, außen knusprig, innen weich. Das Backen ist gelebtes Kulturgut und Treffpunkt der Gemeinschaft – für Reisende ein Blick ins soziale Herz Tobagos.
� Ein typisches Gericht aus Tobago sind Curry- Krabben – dazu flache Teigklöße( Dumplings).
Foto: Tobago Tourism Agency
� Schon am frühen Morgen lodert das Feuer in der Lehmofenbäckerei in Castara.
Nationaler Klassiker: Crabs & Dumplings mit Miss Trim
Wer die Küche Tobagos verstehen möchte, kommt an Miss Trim’ s nicht vorbei. In ihrem kleinen Restaurant in Store Bay serviert Meisha Trim eines der bekanntesten Gerichte der Insel: Crabs & Dumplings. Ursprünglich ein typisches Sunday Meal, gelten die fangfrischen, in einer aromatischen Sauce aus frischen Kräutern, Chili und traditionellen Gewürzen geschmorten und mit flachen Mehlklößen gereichten Krabben heute als kulinarische Ikone der Insel und sind bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt.
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